Diese Titelgeschichte ist eine Ausnahme, denn sie ist, wie Sie am Ende des Textes sehen, namentlich gekennzeichnet. In der Fachzeitschrift diy geschieht dies in der Regel nur bei Kommentaren und Meinungsbeiträgen. Weshalb also hier? Ganz einfach, weil man über das neue Bauhaus in München-Freimann im Euro-Industriepark einfach nicht "neutral" und emotionslos-distanziert schreiben kann. Zum neuen, rund 23.500 m² großen Haus werden, da bin ich mir sicher, die Entscheider der deutschen und internationalen Baumarktszene sowie die Heimwerker-Aficionados pilgern und sie werden ähnlich baff sein wie ich Anfang April.Die Vorhersagen, dass sich die benachbarten Wettbewerber wie V-Markt, Hornbach und Hagebau warm werden anziehen müssen, werden sich bestätigen. Dabei beeindruckt der neue Bauhaus-Standort nicht nur durch die schiere Größe und die Architektur der Gebäude, sondern auch durch die neuen Konzeptionen, die Sortimente und die auf eine neue Stufe gehobene Professionalisierung. Ganz klar, das alles muss zuerst einmal gelebt werden und der Erfolg hängt nun einmal von den Menschen, den über 110 Mitarbeitern im Markt, selbst ab. Die schönsten Überlegungen und Neuerungen nutzen und fruchten nichts, wenn der Faktor Mensch in diesem System nicht stimmt. Deshalb ist natürlich ein abschließendes Urteil wohl erst nach ein bis zwei Jahren Regelbetrieb möglich.Doch davon abgesehen: Bauhaus hat mit dem neuen Standort einen Quantensprung durchgeführt. Schon beim Betreten des Marktes fällt auf, dass in der Kassenzone keine "Quengel- und Aktionsware" angeboten wird. Stattdessen ein riesiger Shop mit Berufskleidung als Willkommensgruß an alle Heimwerker mit professionellem Anspruch sowie ein vollkommen neu strukturiertes Elektrowerkzeugsortiment, auch wieder mit hohem Anspruch. Auffallend neben den Profi-Lieferanten ist auch ein Kubus, in dem speziell nur Akku-Werkzeuge gezeigt werden. Eine gute und wegen der Entwicklung dieser Sparte auch logische Idee.Doch zurück zum Gebäude, denn dieses ist, worauf Bauhaus zu Recht hinweist, "etwas ganz Besonderes". Der Mannheimer Fachmarktbetreiber hatte schon immer eine gute Hand für Standorte, die einer individuellen Lösung bedürfen. Hier sei nur auf das Reichsbahnausbesserungswerk in der Albionstraße in Berlin oder auf das Straßenbahndepot in Hamburg-Lokstedt hingewiesen. Denn das ehemalige Ausbesserungswerk in München-Freimann wurde vorwiegend zwischen 1925 und 1995 von der Bahn zur Instandhaltung von Lokomotiven und S-Bahn-Zügen…