Die Aufregung war groß Ende Januar 2016, als nach verdächtigen Chemikalienkäufen in einem Knauber-Baumarkt in Pulheim bei Köln eine Großfahndung nach einem "arabisch aussehenden Mann" eingeleitet worden war. Zwar stellte sich innerhalb kurzer Zeit heraus, dass der "Kunde" keine Bomben bauen, sondern "nur" chemische Drogen herstellen wollte, dennoch war die halbe Nation in Aufruhr. Das Bundeskriminalamt will nun in einer "Handreichung" Kassierer und andere Mitarbeiter in Baumärkten für das Thema sensibilisieren, denn schließlich ist es relativ leicht, die Ausgangsstoffe für Bomben im Handel zu erwerben. Insgesamt werden darin 16 unterschiedliche Chemikalien von Wasserstoffperoxid bis zu Kaliumpermanganat aufgeführt, bei deren Verkauf man besonders aufmerksam sein sollte. Als Verdachtskriterien für Kunden gelten dabei u. a.: "nervöser Eindruck, unsicheres Auftreten", "gibt ausweichende Antworten auf Nachfragen", "Erreichbarkeit des Kunden nur über Mobiltelefon, "die Bestellung geht von einer unbekannten Firma aus", "Zahlung erfolgt in bar, durch Postanweisung, durch Bankscheck, Vorauskasse". Bisher gibt es nur EU-weite Vorschriften, wann Käufe von Gefahrstoffen bei den zuständigen Landeskriminalämtern gemeldet werden müssen. Laut Bundesinnenministerium geschah dies 2013 sieben Mal, 2014 26 Mal.