Zu guter Letzt

Konsequenterweise recht geräuschlos kommt diese neue Idee in den Einzelhandel: die stille Stunde. Obwohl, so neu ist sie gar nicht, aber man liest mehr und mehr darüber, und ja, auch Baumärkte beteiligen sich daran, dem lauten Weltgetriebe ein Stündchen andachtsvoller Ruhe entgegenzusetzen. Die V-Märkte tun es generell jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr, jetzt tut es auch der Globus-Baumarkt in Kusel: Musik aus, keine Werbedurchsagen, Geräuschkulisse so gedämpft wie möglich – einmal die Woche, wenn auch nur für kurze Zeit, der Baumarkt der Stille sein. Dabei: Würde der DIY-Handel mal genauer hinhören, was seine Kunden zu sagen haben, dann wäre es längst ruhig auf der Fläche. Und ja, es sind ausdrücklich nicht die Kundinnen, sondern die Kunden gemeint. Die wollen nämlich gar nicht reden und auch nicht von Beratern zugetextet werden. Bei denen ist es übrigens genauso. Das Schweigen der Männer – schon mal gehört? Lange Beratungsgespräche braucht wer? Echte Männer ganz sicher nicht. Ruhig mehr Stillarbeit! Was aber tun, wenn in der stillen Stunde der Umsatz mit den Kundinnen einzubrechen droht? Vielleicht hilft ja eine Aktion mit den feinen Farben eines großen deutschen Herstellers, der Produkte mit so sedierenden Namen wie „Stille des Vulkans“ oder „Poesie der Stille“ – übrigens ein würdevolles Hellgrau – im Sortiment hat. Stille mit Stil sozusagen. Jetzt aber: pst!

Zur Startseite
Lesen Sie auch