Doch laut Süddeutscher Zeitung konnten sich bis September 2014 nur rund 11.000 Verbraucher für den elektronischen Kassenzettel begeistern. Das IFH Köln hat nun in einer länderübergreifenden Umfrage untersucht, wie nützlich Konsumenten den Einsatz neuer Technologien am POS tatsächlich finden. Dabei zeigen sich im europäischen Ländervergleich teils deutliche Unterschiede.
Niederländer vergleichsweise offen
So bewerten Niederländer den E-Bon - also den Kassenzettel per E-Mail oder gespeichert in einer App - mit durchschnittlich 6,8 von zehn Punkten als durchaus nützlich. Ähnlich sehen dies die befragten Konsumenten aus Spanien (6,2) und Großbritannien (5,7). Mit einem Wert von durchschnittlich 3,8 Punkten können die deutschen Konsumenten entlang der Studienergebnisse dem elektronischen Kassenbon jedoch (noch) keinen direkten Nutzen abgewinnen.
Personalisierte Kassenzettel
Beim personalisierten Kassenzettel, der abhängig vom eigenen Einkauf Rabattcodes oder Coupons für den nächsten Einkauf anzeigt, fällt die Bewertung der befragten Deutschen mit 5,7 Punkten deutlich positiver aus. Ein möglicher Grund: Rabatte und Coupons sind ein klarer und leicht zu identifizierender Mehrwert. Dennoch messen Spanier (8,1), Briten (6,5) und Niederländer (6,0) auch dem personalisierten Kassenbon einen höheren Nutzen bei als die deutschen Verbraucher.
"Deutsche Konsumenten sind am POS in Sachen Technologieeinsatz keine Innovationstreiber, sondern eher Skeptiker", so Bettina Seul, Bereichsleiterin Forschung & Konzepte am IFH Köln. "Erklärungsbedürftige Technologien wie der E-Bon werden hierzulande daher noch eher verhalten aufgenommen." Für Händler bedeute dies, dass Mehrwerte klar kommuniziert werden müssen. "Ein Ausprobieren ohne direkt ersichtlichen Nutzen scheint nichts für die deutschen Konsumenten zu sein", so Seul weiter.
Insgesamt wurden für die Studie jeweils rund 1.000 Konsumenten aus Spanien, Deutschland, Großbritannien und der Niederlande zum Nutzen innovativer Technologien am POS befragt.