Es war so vor gut zehn Jahren, als man das Gefühl hatte, Vorstände, Geschäftsführer, Einkaufs-, Vertriebs- und Marketingchefs würden schneller wechseln als die Mondphasen. Und alles sowohl handels- als auch lieferantenintern, aber auch im gegenseitigen Wechsel oder von anderen Branchen. Es glich zeitweise mehr einem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel, was da auf den höchsten Personalebenen stattfand.
Wer ein Unternehmen verließ, war schneller wieder irgendwo da, als man seinen Weggang vermelden konnte. Wer etwas Hintergrundwissen besaß, wunderte sich schon das ein oder andere Mal, wer eine zweite oder gar dritte Chance bekam, wer abgeworben oder wer befördert wurde, welcher Skandal sich wo ereignet hatte. Zwei Dinge kamen damals zusammen: Der DIY-Markt präsentierte sich hektisch, unruhig, aufgeregt, unsicher und viele Führungskräfte waren gleichzeitig wechselwillig. Das war sozusagen der Nährboden für neue Laufbahnchancen
Verständlich, dass aktuell der Mut zu wechseln bei der DIY-Elite auch nicht gerade allzu stark ausgeprägt ist. Dabei: Ohne ein Mindestmaß an personeller Dynamik droht unsere Branche langfristig zugrunde zu gehen. Inzestuöse Zustände tun nicht gut. Dass diese nicht eintreten, dazu gehören zwei: mutige Aufsichtsräte und Chefs auf der einen und drängende, auf neue Aufgaben heiße Führungspersönlichkeiten auf der anderen Seite. Die Stunde des Pan vermittelt nur eine trügerische Ruhe.
Joachim Begelsdorf