Keine Verschnaufpause

Der Bodenbelagsmarkt hat sich in Europa stabilisiert und zeigt 2011 ein wertmäßiges Wachstum von 2,4 Prozent. Die abgesetzte Menge konnte um 0,9 Prozent gesteigert werden, ergab eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Interconnection Consulting. Insgesamt wurden 2011 651,2 Mio. m² abgesetzt. Das sind immer noch 8,5 Prozent weniger als vor der Krise 2008. Bei genauerer Betrachtung entwickelten sich die untersuchten Länder jedoch sehr unterschiedlich. Während Deutschland ein Wachstum von 4,4 Prozent verbuchen konnte, führte der Markt in Spanien seinen negativen Trend fort und verzeichnete einen wertmäßigen Rückgang von 5,7 Prozent. Die Märkte Benelux und Frankreich wuchsen um 3,4 bzw. 3,2 Prozent, Großbritannien kam mit einem Wachstum von 1,1 Prozent glimpflich davon. Die Studie untersucht textile und elastische Bodenbeläge (Linoleum, PVC) sowie Laminat und Parkett. Bei den Materialgruppen sind die elastischen Bodenbeläge in den letzten Jahren die Gewinner und haben auch 2011 mit einer Wachstumsrate von 3,9 Prozent die Nase vorn. Neben der stabileren Nachfrage im Nichtwohn­bau, der Domäne von elastischen Bodenbelägen, spielen hier sogenannte Designerböden eine große Rolle: Elastische Bodenbeläge in einer Vielzahl von Farben und Design gelten als neue Produkt­gruppe in der Branche und schaffen es auch vermehrt in die Privathaushalte quer durch Europa. Allein in Deutschland wächst diese Produktgruppe 2011 um 13,5 Prozent, in ganz Europa werden derzeit 35,4 Mio. m² abgesetzt. Ganz anders stellt sich die Lage bei Laminat dar. Ein harter Preiskampf führt zu einem wertmäßigen Wachstum von gerade einmal 0,9 Prozent. „Dieser stagnierende Trend wird sich auch im Jahr 2012 fortsetzen, vor allem durch den hohen Import billiger asiatischer Laminatböden“, so Astrid Maier, Autorin der Studie. Textile Bodenbeläge sind mit einem mengenmäßigen Marktanteil von 37,4 Prozent nach wie vor klare Marktführer, allerdings mit Wachstumshemmung. Das Segment sank 2011 um 0,3 Prozent und leidet dabei sowohl am teilweise schlechten Image als auch an der generell schwachen Entwicklung im Kernmarkt Großbritannien, wo 2011 alleine 101,5 Mio. m² verkauft wurden. Die Produkt­gruppe Parkett kann trotz steigender Holzpreise an Bedeutung gewinnen und erhöht seinen Absatz um 2,9 Prozent auf 53,1 Mio. m². „Holz gewinnt dabei in Deutschland und den Benelux Staaten immer stärker an Bedeutung“, so Maier. Es gibt in Europa noch kaum Hersteller, die in allen Materialgruppen präsent sind, aber…