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Herr Niehl, es gibt Kritiker, die behaupten, dass das Qualitätsniveau auf Produktebene in Bau- und Heimwerkermärkten sinkt. Wie sehen Sie das? Das kann man so nicht sagen. Es kommt darauf an, wo man sich einstuft. So bietet der Baumarkt auch heute für jedes Gewerk Produkte auf jedem Preisniveau an. Was allerdings stimmt, ist, dass sich auf Herstellerseite das Angebotsniveau verändert, nicht zuletzt dadurch, dass die Hersteller viele ihrer Produkte in Fernost produzieren oder einkaufen und hierbei nicht der gleiche Zugriff auf gleichbleibende Qualität, und damit auch auf Qualität im Allgemeinen, genommen werden kann. Dies nur auf das Produktangebot in den Märkten zu reduzieren, wäre nicht stimmig. Hierfür gibt es auch vielfältige andere Gründe. Welche sind dies im Einzelnen? Zum einen sind diese in der Zunahme des Wettbewerbs zu suchen. Denn auch Discounter und andere Vertriebsschienen drängen in die Produktfelder der Baumärkte. Zum anderen hat aber auch der Verbraucher seine Gewohnheiten verändert und damit auch den Qualitätsanspruch. So kauft man heute schnell mal ein Set billiger Pinsel, die man nach Erledigung der Arbeit wegwirft, statt wie es beispielsweise der Profi macht, mehr auf Qualität zu setzen und das Produkt entsprechend sorgsam zu pflegen. Hierunter leidet letztendlich das gesamte Arbeitsergebnis, denn ein billiger Pinsel hat nicht die gleiche Arbeitsqualität wie ein entsprechend ausgelegtes Produkt. Letztendlich fällt dies wiederum auf den verkaufenden Baumarkt zurück, da nicht nur der Pinsel in seiner Qualität beurteilt wird, sondern auch die Farbe, die ja oft im gleichen Markt gekauft wird. Aber ist es nicht im Sinne der Endverbraucher, Produkte zum günstigen Preis zu bekommen? Natürlich spielt der Preis heute eine große Rolle, denn man hat gelernt, dass „Geiz geil ist“. Ich denke jedoch, dass auch der Verbraucher gemerkt hat, billige Produkte von günstigen Produkten zu einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis zu unterscheiden. Auch darf man nicht die veränderte Informationswelt des Verbrauchers außer Acht lassen, da heute durch Internet-Zugang die Welt transparenter geworden ist. Nichts desto trotz bleibt für den Verbraucher die Einkaufsnähe, das Produktangebot und die Beratungsqualität des Marktes als Entscheidungsmerkmal wichtiger als der Preis. Was müsste ihrer Meinung nach geschehen, um die Qualität der Produkte im Baumarkt im Sinne der Endverbraucher aufrechtzuerhalten? Da bin ich der falsche Ansprechpartner, denn hierzu müssten…
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