Viel weiter als nur eine Saison blickte die Sagaflor auf der Garten- und Zooevent in Kassel Mitte Oktober in die Zukunft. Dort nämlich stellte die Zentrale der Fachhandelskooperation ihre Vision vom Gartencenter der Zukunft vor, und da ging es um die Frage, die Benjamin Kulemann, Vertriebsleiter Garten allgemein, so formuliert: „Der Trend geht derzeit zu großflächigen Gartencentern. Ist das in 20 oder 30 Jahren noch machbar?“ Schließlich sind einige künftige Entwicklungen, die auch das Gartengeschäft betreffen werden, heute bereits absehbar: „Die Bevölkerung altert, die Menschen ziehen wieder in die Stadt, die Autos werden kleiner, der Internet-Vertrieb wird wichtiger, die Energiekosten steigen“, zählt Kulemann auf. Wie kann ein Sagaflor-Mitglied mit seinem bestehenden und vor allem mit einem neuen Gartencenter auf diese Tendenzen reagieren? Diese Frage hat die Sagaflor dem britischen Büro HPW gestellt; es ist auf die Planung von Einzelhandelsstandorten spezialisiert, arbeitet in Großbritannien für bekannte Gartencenterbetreiber und hat in Deutschland beispielsweise das Glashaus-Konzept für die beiden Ikea-Möbelmärkte in Oldenburg und Rostock realisiert. Architektur, Design, nachhaltiges Bauen – die volle Palette musste bei der Wahl des Projektpartners aus Sicht der Sagaflor abgedeckt sein. Dabei sollte keine fertige Studie oder gar ein konkretes Standortprojekt herauskommen, sondern eine Vision, ein Denkanstoß für Gartencenterbetreiber, den Gary Wilburn von HPW in Kassel auf einem eigenen Stand präsentiert hat. Wie also sieht diese Vision aus? Konkret wird sie beispielsweise an zwei grundlegenden Problemen, die jeder Gartencenterbetreiber lösen muss: Wie bekommt man die Energiekosten in den Griff? Und wie reagiert man auf den Trend zur Großstadt mit ihren hohen Grundstückspreisen? Die in Kassel präsentierte Lösung – wie gesagt: ein Denkanstoß, keine fertige Studie – ist ein bis zu dreistöckiges Gartencenter. Ebenerdig befinden sich außer dem zentralen Eingang eine Freiverkaufsfläche sowie die Parkplätze, die teilweise vom Hauptgebäude überdacht sind. Im ersten Stock ist das Warmhaus einschließlich Café untergebracht, der dritte Stock dient als Kalthaus und teilweise überdachte Freifläche. Die Stockwerke werden über einen zentralen Zirkulationskern erschlossen. In eine spiralförmige Wegeführung kommt der Kunde mit allen Sortimenten innen und außen in Kontakt. Die Energiebilanz des Gebäudes wird unter anderem von an der Südfassade angebrachten Solaranlagen…
Dreistöckiger Denkanstoß
Auf der Gartenevent in Kassel hat die Sagaflor ihr Konzept für ein Gartencenter der Zukunft vorgestellt.