Drei Prozent für den Garten

Im Durchschnitt hat jeder Einwohner in Deutschland 175 € im Jahr für Pflanzen und den Garten zur Verfügung. In Regionen mit hohem Einkommen ist dieser Ausgabenanteil überpro- portional groß. Genau 5.088 € hatte jeder der 82.002.356 Einwohner Deutschlands 2010 zur Verfügung, um sie im Einzelhandel auszugeben – jedenfalls statistisch gesehen. Gerade einmal 175 € davon standen für Garten, Pflanzen und Außenanlagen zur Verfügung, hat GfK Geomarketing in der aktuellen Studie „GfK Kaufkraft für Sortimente im Einzelhandel 2010“ ermittelt. Das sind 3,4 Prozent seiner Konsumausgaben, die er im Einzelhandel tätigt. Da dies stets Mittelwerte und Babys und Greise eingerechnet sind, schwankt die tatsächliche Kaufkraft je nach soziodemographischer Zugehörigkeit von Warengruppe zu Warengruppe natürlich stark. Und ebenso selbstverständlich spielt der Wohnort eine Rolle. Genau damit beschäftigt sich die regelmäßige Erhebung. Generell verteilt sich die Kaufkraft ganz und gar nicht einheitlich über das Land. So verfügen beispielsweise die Baden-Württemberger im Pro-Kopf-Vergleich über fast anderthalb mal so viel Kaufkraft für Uhren und Schmuck wie die Brandenburger. Bei der Warengruppe Garten, Pflanzen und Außenanlagen jedoch sieht die auf Stadt- und Landkreise heruntergebrochene Kaufkraftverteilung wesentlich gleichmäßiger aus. Freilich stechen einige Land-kreise hervor, die, wenig überraschend, auch aus anderen Zusammenhängen als wohlhabend bekannt sind. So steht etwa der Landkreis Starnberg ganz an der Spitze, was die Gartenausgaben in Deutschland angeht. Hier gibt jeder Einwohner ein Drittel mehr fürs Grün aus, als dies der Durchschnittsdeutsche tut – und das nicht nur, weil hier die Durchschnittseinkommen hoch sind, sondern auch, weil ein besonders hoher Anteil für den Garten ausgegeben wird. Die generell für Einzelhandelsausgaben relevante Kaufkraft dieses Landkreises liegt ein Viertel über dem Bundesdurchschnitt. Die Kaufkraft für Garten und Co. liegt aber sogar 32 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Statt der bundesweiten 3,4 Prozent gibt der Starnberger 3,6 Prozent seines für den Konsum vorgesehenen Geldes fürs Grün aus. Mit ähnlich hohen Werten folgt der Landkreis München. Auch einige weitere Eintragungen in der Liste der Top 10 sind keine Überraschung. Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis, Pinneberg und Harburg – in solchen Regionen leben Menschen mit sowohl überdurchschnittlichem Einkommen als auch der Bereitschaft, überproportional viel von dem zur Verfügung…