Dass der Markt für Grillgeräte in den vergangenen Jahren stets zweistellig gewachsen ist, kann man – wenn auch nicht ausschließlich, so doch zu einem beträchtlichen Anteil – einem Markennamen zuschreiben: „Weber-Stephen hat diesen Boom eingeleitet “, sagt ein selbstbewusster Hans-Jürgen Herr. Der Geschäftsführer der deutschen Tochter des US-amerikanischen Familienunternehmens ist außerdem verantwortlich für die Region Zentraleuropa mit den weiteren Ländern Österreich, Schweiz, Holland, Polen, Russland und Tschechien sowie weiteren Ländern Osteuropas, in denen man mit Importeuren zusammenarbeitet. „Vor fünf Jahren war der offene Grill Standard. Heute ist es die Kugel.“ Dem Anspruch, weltweit Marktführer zu sein, entsprechen die Zahlen, die die Wachstumsraten des Gesamtmarktes hinter sich lassen: Der Umsatz in der Region ist 2009 um 27 Prozent gestiegen, im ersten Halbjahr 2010, in dem der Gesamtmarkt um rund zehn Prozent gewachsen ist, lag das Plus von Weber weit darüber. So etwas zieht Luxusprobleme nach sich: Bei einigen Geräten kam es bereits zur Jahresmitte zu Lieferengpässen. Und die Wirtschaftskrise? Hat der Positionierung von Weber im oberen Drittel offenbar nur genutzt: „Eine Folge der Krise ist es, dass die Kunden nach Qualität suchen“, lautet Herrs Analyse. Rund zwei Drittel des Weber-Umsatzes gehen auf das Konto des Fachhandels. Dazu zählen auch Gartencenter. Mancher Betreiber ist dem Sortiment gegenüber noch skeptisch eingestellt. Noch. „In zwei Jahren werden Gartencenter ohne Grill die Ausnahme sein“, ist sich Herr sicher. Ohne Einschränkung hält Weber am „sehr interessanten Distributionskanal“ Baumarkt fest. Dadurch hat man die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Preislinien am Markt präsent zu sein, jedoch bietet die Warenpräsentation noch Verbesserungsmöglichkeiten. Den beobachteten Trend zur Qualität will das Unternehmen mit seinen Neuheiten für die Saison 2011 aufgreifen, die es auf einem 500 m² großen Messestand zusammen mit dem Gartenmöbelhersteller Kettler auf der Spoga+Gafa in Halle 1 präsentiert. Drei Schwerpunkte wird es geben. Da sind zunächst der Premium-Grillbereich und das Thema Outdoorküchen. „Wir wollen den High-End-Bereich stärken und haben die Premiumlinien Summit und Genesis weiterentwickelt“, kündigt Herr an. Ziel ist, das Produkt weiter zu emotionalisieren, um ihm einen Kult-Status zu verleihen. Das „Harley-Gefühl“ nennt Herr das. Der zweite Schwerpunkt betrifft das Elektrosegment, das mit einem Umsatzanteil von drei bis…