Ich gebe es zu: Ich bin mit einem flauen Gefühl zur diesjährigen Internationalen Eisenwarenmesse nach Köln gefahren. Nach all dem Hin und Her in der Vergangenheit (Messerhythmus, - name und -konzept, Sie erinnern sich dunkel?) fuhr ich in die Domstadt am Rhein mit der schlechten Vorahnung, vielleicht ein letztes Mal auf jeden Fall als Aussteller zur Internationalen Eisenwarenmesse zu kommen. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Wurde der erste Messetag noch orkanmäßig verblasen, so war doch die Besucherfrequenz an den folgenden drei Tagen durchaus positiv. Gut, es mag sein, dass die eher skeptische Erwartungshaltung im Messevorfeld auch dazu geführt hat, den tatsächlichen Messeverlauf etwas zu positiv zu bewerten, doch allein damit kann die freudige Grundstimmung in Köln nicht erklärt werden. Dass im Bachschen Sinne in Köln gejauchzt und frohlockt wurde, hatte in erster Linie drei Ursachen. Erstens eine psychologische: Die Hallen wirkten einfach besser besucht. Die Beschränkung bzw. das Beschränken-Müssen auf die Kernsortimente der Messe, die Reduzierung der Ausstellungsfläche und der Rückgang der Ausstellerzahl um rund 20 Prozent führten dazu, dass man die Hallen als voller empfand. Die Besucherzahlen sanken ja im Gegenzug "nur" um zehn Prozent. Der zweite Grund war ein qualitativer. Ich konnte es selbst auf früheren Messen schon nicht mehr hören, wenn es hieß, die Besucherzahlen seien zwar rückläufig, dafür stimme aber die Qualität der Besucher. Ich muss zugeben: Für die Internationale Eisenwarenmesse 2010 in Köln stimmt dies tatsächlich. Die Baumarktspitzen und -einkäufer waren alle da - und auch viele derer, die nicht ausstellten. Wenn eine Messe beim Kontakten helfen soll, so hat dies die Internationale Eisenwarenmesse getan. Die dritte Ursache für die gute Grundstimmung war produktspezifischer Natur. Die Anzahl - echter! - Neuheiten hat auch mich erstaunt. Da haben sich einige herstellende Aussteller richtig ins Zeug gelegt und sich den Baumarkteinkäufern in einer Art präsentiert, dass sich unter Umständen diejenigen, die nicht nach Köln gekommen waren, noch ärgern werden. Auch dazu ist eine Messe da: richtige Innovationen zu präsentieren. Wenn die Branche als Ganzes durch eine Messe positiv gestimmt wird, wenn die richtigen Besucher die Aussteller in einer ordentlichen Anzahl aufsuchen und wenn dann noch zahlreiche neue Produkte präsentiert werden, dann stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Messe gar nicht mehr. In diesem Sinne: Willkommen 2012 in Köln zur nächsten Internationalen Eisenwarenmesse!
Dr. Joachim Bengelsdorf
Download: Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage! (PDF-Datei)
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