Herr Giroldi: Jetzt versucht es Obi sozusagen zum zweiten Mal mit E-Commerce. Was hat sich denn seit dem Ausscheren von Obi bei Obi@Otto zu heute geändert, dass Sie hier wieder Flagge zeigen? Sergio Giroldi: Die Kooperation von damals ist nicht vergleichbar mit unserem Ansatz jetzt. Damals handelte es sich im Wesentlichen um einen stark katalog-basierten Ansatz, der nicht mit unserem Geschäft vernetzt war. Außerdem hat sich der Online-Markt weiterentwickelt, die Kaufbereitschaft und die technische Ausstattung der Kunden ist gestiegen. Und was DIY-Produkte angeht: e-commerce in DIY starts now. An Obi werden als Marktführer ja immer besondere Maßstäbe gelegt. Was ist das Besondere am neuen Internetauftritt von Obi? Giroldi: Es ist richtig, vom Marktführer erwartet man immer etwas Besonderes und Innovatives. Ich denke, diese Erwartungen werden wir definitiv erfüllen. Wir bieten unseren Kunden schon zum Start ein umfassendes DIY-Sortiment, welches wir Schritt für Schritt weiter ausbauen werden, in einer frischen und modernen Optik. Außerdem bieten wir für unsere Kunden viel mehr als die reine Kaufmöglichkeit online, wir machen gleichzeitig einen ersten großen Schritt in Richtung Multichannel und verzahnen unser Stationär- und Onlinegeschäft miteinander. Um des lieben Franchise-Friedens willen: Wie werden denn die generierten Umsätze und Gewinne, die Obi im Onlinegeschäft macht, verteilt bzw. verrechnet? Giroldi: Wir dürfen nicht vergessen, dass ca. 200 von den rund 330 Obi-Märkten in Deutschland Standorte sind, die uns gehören oder an denen wir beteiligt sind. Damit ist klar: Das stationäre Geschäft ist und bleibt unser Kerngeschäft. Die Möglichkeit online direkt zu kaufen, ist nur eine Facette unserer Multichannel-Ausrichtung. Es ist unser Interesse und unsere Überzeugung, dass wir durch einen Multichannel-Ansatz mehr Umsatz für Obi erwirtschaften können – und dies schließt auch die Märkte ein. Multichannel bedeutet, dass wir noch mehr Impulse setzen, damit Kunden in unsere Märkte kommen und wir den Märkten ein neues Instrument geben, zusätzliche Umsätze im Markt erwirtschaften zu können. Ich mache Ihnen ein ganz konkretes Beispiel. Nehmen wir an, Sie sind der Marktleiter eines Obi-Marktes (egal ob AG oder Franchise), Sie haben einen relativ kleinen Markt (ca. 4.000 m²) und auf Ihrer Fläche können Sie nur einen Teil des Obi-Sortiments anbieten. Mit unserem Multichannel-Ansatz können Sie Ihren Kunden das gewünschte und nicht in Ihrem Markt vorhandene Produkt…