EMV-Profi gilt gemeinhin als eine Gemeinschaft von Baumarktbetreibern, die auf ihre Eigenständigkeit besonders stolz sind. Das kann – je nach den gesamtwirtschaftlichen Gegebenheiten – Segen oder Fluch bedeuten. Die Gruppe kann von der Individualität der Mitglieder profitieren, wenn diese offen, innovativ, entscheidungsfreudig und regional stark verwurzelt sind. Bei einer Wagenburgmentalität, bei Kleingeistigkeit, bei ökonomischer Schockstarre oder bei purem Egoismus leidet die Gemeinschaft aber, und damit auch jedes einzelne Mitglied. Es ist also eine Gradwanderung, die EMV-Profi beschreiten muss: die Mitglieder und die Zent-rale zusammen. Da kann, muss aber nicht, eine visualisierte Erinnerung an den gemeinsamen Pool von Überzeugungen hilfreich sein. So stellte die EMV-Profi-Zent-rale auf der diesjährigen Gesellschafterversammlung bzw. dem zeitgleich stattfindenden Handelsforum in Bad Salzuflen ihre zusammen mit Gesellschaftern erarbeitete und formulierte Vision in einem neuen Image-Film allen Mitgliedsunternehmen vor. Der Film ist von drei Botschaften durchdrungen: 1. „Wir schaffen durch gemeinsames Handeln die Basis für Individualität und Erfolg“; 2. „Wir machen Unternehmen erfolgreich und Kunden glücklich“; 3. „Wir steigern jedes Jahr den Ertrag und die Kundenzufriedenheit“. Das ist quasi eine gegenseitige Zielvereinbarung, die neben der Binnenwirkung auf die Mitglieder natürlich auch eine Außenwirkung auf potenziell interessierte Neumitglieder, solche soll es ja geben, haben soll. Jetzt bleibt die spannende Frage: Schafft EMV-Profi das? Das nackte und aktuelle Zahlengerüst sieht nicht schlecht aus: Der kumulierte Verkaufsumsatz lag zum 30. September 2009 bei 549 Mio. € und stieg damit im Vorjahresvergleich um 6,12 Prozent. Die Zahl der Märkte mit über 500 m² Verkaufsfläche hat sich im gleichen Zeitraum netto um 15 von 282 auf 297 erhöht. Die Anzahl der Mitgliedsunternehmen in der EMV-Profi stieg um sechs, darunter zwei Partner (deren Umsatz liegt unter 500.000 €/a) sowie vier Gesellschafter. Maßgeblich für das Wachstum war aber in erster Linie der Beitritt sechs neuer Gesellschafter, darunter die NSB Handelsgesellschaft in Bad Bramstedt mit siebzehn Niederlassungen in Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch: auch flächenbereinigt, also ohne den Umsatz der neuen Standorte, wuchs der Umsatz im Vorjahresvergleich um 2,01 Prozent. Interessant ist dabei, dass das Wachstum nicht in erster Linie über die „klassischen“ Baumarkt-Categories erzielt wurde, sondern über…