Kann man natürliche Materi-alien besser machen als Mutter Natur? Man kann, meint man jedenfalls bei Münchener Boulevard Möbel. Unter dem Schlagwort „Das bessere Holz“ hat das Unternehmen in zehnjähriger Forschungsarbeit einen Werkstoff entwickelt, der Tropenholz als Rohstoff für Outdoor-Anwendungen ersetzen soll. Die Formel dafür lautet: rund 60 Prozent Reishülsen plus 22 Prozent Steinsalz plus 18 Prozent Mineralöl. Die Komponenten werden gemischt und extrudiert. Am Ende des Extruders befindet sich ein formgebendes Werkzeug, das unterschiedliche Profile erzeugen kann. Das Ergebnis heißt „Resysta“. Unter diesem Namen will das Unternehmen das neue Material vermarkten. Die Anwendung reicht weit über das Kerngeschäft Gartenmöbel hinaus, was man mit der Markenpolitik unterstreichen möchte: Mit jeweils eigenständiger Vertriebsstruktur treten neben die Gartenmöbelmarke MBM gleichberechtigt die Marken Resysta Furniture für den Möbelbereich und Resysta Flooring. Schließlich sprechen die Materialeigenschaften gerade für den Anwendungsbereich Bodenbeläge: Resysta ist optisch und haptisch kaum von Echtholz zu unterscheiden. Eben weil es vollkommen holzfrei ist, weist es besonders resistente Eigenschaften auf. Es quillt nicht auf, es splittert nicht, reißt nicht und verrottet nicht. Darauf gewährt der Hersteller eine Garantie von 15 Jahren. Auch Salzwasser kann ihm nichts anhaben. Anders als bisher gebräuchliche Holz-Alternativen wie etwa Holz-Kunststoff-Verbindungen (WPC) lässt es sich genau wie Holz mit normalen Werkzeugen verarbeiten: schneiden, schleifen, bohren, lackieren, ölen und verkleben. Auf der Spoga 2009 hat Münchener Boulevard Möbel eigens eine Schreinerwerkstatt auf dem Messestand eingerichtet, um das zu demonstrieren. „Das Potenzial ist enorm“ Interview mit Bernd Duna, Geschäftsführer von Münchener Boulevard Möbel. Von welchen Absatzmengen gehen Sie aus? Das Potenzial ist enorm, weil Resysta viele Vorteile vereint. Die übrigen Alternativen zu Holz bieten keine vergleichbaren Eigenschaften – das heißt, das Material besitzt ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal. Mit Resysta kann theoretisch das gesamte Holz-im-Garten-Sortiment nachgebildet werden. Welche weiteren Produkte sind geplant? Es sind viele Optionen denkbar, etwa die Anwendung für Lattenzäune, Hausverkleidungen und derer mehr. Gibt es Marktforschungsergebnisse über die Akzeptanz eines letztlich „künstlichen“ Materials? Die Marktforschung zu Naturfaserkunststoffen hat für die nächsten Jahre eine…