Der Aufschwung am Fenstermarkt wurde 2006 in Deutschland zu früh ausgerufen. Das mengenmäßige Wachstum von 6,4 Prozent entpuppte sich als Eintagsfliege. Der Rückgang um 7,4 Prozent in der Menge wertet das Marktforschungsinstitut Interconnection Consulting, Wien, als eine direkte Folge der Streichung der Eigenheimzulage. Die gleichzeitige Anhebung der Mehrwertsteuer habe der privaten Renovierung zusätzlich erheblich geschadet. Die Baugenehmigungen im Wohnbausektor sind eingebrochen und gingen um 12,9 Prozent zurück. Obwohl der Nicht-Wohnbau bereits ansprang, war der Einbruch im Wohnbau so groß, dass der Markt in Summe einen massiven Rückgang erlitten hat. 2008 und in den kommenden Jahren rechnen die Marktforscher dagegen wieder für den deutschen Fenstermarkt mit jährlichen Wachstumsraten von ca. einem Prozent. Wachstumstreiber bleibe der Nicht-Wohnbau, während Wohnbau trotz jahrelanger Flaute noch einige Zeit brauchen werde, um sich zu erholen. Mit einem Verbrauch von 128 Fenstern pro 1.000 Einwohner liegt Deutschland derzeit im Europavergleich abgeschlagen noch hinter Ländern wir Tschechien oder Russland. Die unterschiedliche Entwicklung in den Bausegmenten spiegelt sich auch in den Anteilen der Materialien wider. Während Metallfenster, die primär im Nicht-Wohnbau eingesetzt werden, einen positiven Trend mit wachsender Absatzmenge zeigen, erleiden PVC-Fenster den härtesten Schlag. Die Absatzmenge ging um 14 Prozent zurück und lag somit unter dem Niveau von 2005. Das kleinste Segment der Holz-Alufenster legte 2007 um zehn Prozent zu. Dem deutschen Fenstermarkt fehlt nach wie vor ein dominanter Marktführer. Die Top 10 Fensterhersteller vereinen gerade einmal einen Markteinteil von 22 Prozent. Die Markennamen der Verarbeiter sind so gut wie unbekannt, weshalb der Preis oft ein ausschlaggebendes Entscheidungsmerkmal bleibt. Der Branche ist es deshalb auch nicht gelungen, die ständig steigenden Rohstoffpreise an die Konsumenten weiterzugeben. In Deutschland gibt es mehr als 7.000 Fensterhersteller, die meisten von ihnen sind Kleinbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern. Insgesamt beschäftigt die deutsche Fensterbranche rund 98.000 Menschen.„Auch wenn die Wachstumsraten in ganz Europa nicht so viel versprechend sind wie in der Vergangenheit, bietet die langfristige Zunahme der Nachfrage nach Wohnraum Hoffnung für die Fensterindustrie“, prognostiziert Dr. Frederik Lehner, Geschäftsführer von Interconnection. Das…
Dramatischer Rückgang
Der Aufschwung am Fenstermarkt wurde 2006 in Deutschland zu früh ausgerufen. Das mengenmäßige Wachstum von 6,4 Prozent entpuppte sich als Eintagsfliege. Der Rückgang um 7,4 Prozent in der Menge wertet das Marktforschungsinstitut Interconnection Consulting, Wien, als eine direkte Folge der Streichung der Eigenheimzulage. Die gleichzeitige Anhebung der Mehrwertsteuer habe der privaten Renovierung zusätzlich erheblich geschadet. Die Baugenehmigungen im Wohnbausektor sind eingebrochen und gingen um 12,9 Prozent zurück. Obwohl der Nicht-Wohnbau bereits ansprang, war der Einbruch im Wohnbau so groß, dass der Markt in Summe einen massiven Rückgang erlitten hat. 2008 und in den kommenden Jahren rechnen die Marktforscher dagegen wieder für den deutschen Fenstermarkt mit jährlichen Wachstumsraten von ca. einem Prozent. Wachstumstreiber bleibe der Nicht-Wohnbau, während Wohnbau trotz jahrelanger Flaute noch einige Zeit brauchen werde, um sich zu erholen. Mit einem Verbrauch von 128 Fenstern pro 1.000 Einwohner liegt Deutschland derzeit im Europavergleich abgeschlagen noch hinter Ländern wir Tschechien oder Russland. Die unterschiedliche Entwicklung in den Bausegmenten spiegelt sich auch in den Anteilen der Materialien wider. Während Metallfenster, die primär im Nicht-Wohnbau eingesetzt werden, einen positiven Trend mit wachsender Absatzmenge zeigen, erleiden PVC-Fenster den härtesten Schlag. Die Absatzmenge ging um 14 Prozent zurück und lag somit unter dem Niveau von 2005. Das kleinste Segment der Holz-Alufenster legte 2007 um zehn Prozent zu. Dem deutschen Fenstermarkt fehlt nach wie vor ein dominanter Marktführer. Die Top 10 Fensterhersteller vereinen gerade einmal einen Markteinteil von 22 Prozent. Die Markennamen der Verarbeiter sind so gut wie unbekannt, weshalb der Preis oft ein ausschlaggebendes Entscheidungsmerkmal bleibt. Der Branche ist es deshalb auch nicht gelungen, die ständig steigenden Rohstoffpreise an die Konsumenten weiterzugeben. In Deutschland gibt es mehr als 7.000 Fensterhersteller, die meisten von ihnen sind Kleinbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern. Insgesamt beschäftigt die deutsche Fensterbranche rund 98.000 Menschen.„Auch wenn die Wachstumsraten in ganz Europa nicht so viel versprechend sind wie in der Vergangenheit, bietet die langfristige Zunahme der Nachfrage nach Wohnraum Hoffnung für die Fensterindustrie“, prognostiziert Dr. Frederik Lehner, Geschäftsführer von Interconnection. Das…