Download: Keine Prozente mehr für Chuck Norris?(PDF-Datei)
So richtig wollte es auf der Praktiker-Bilanzpressekonferenz Anfang April in Frankfurt/Main keiner der Verantwortlichen sagen, aber dennoch wurde deutlich, dass der vom Umsatz her gesehen zweitgrößte deutsche Baumarktbetreiber zumindest einen Kurswechsel einleitet. Und dies gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen wurde dem Praktiker-Vorstand wohl klar, dass die berühmt-berüchtigten 20-Prozent-Rabattaktionen sich langsam tot laufen. Das gab auch Vorstandsmitglied Pascal Warnking zu: "Aufmerksamkeit und Beachtung erreichen wir heute mit unseren 20-Prozent-Aktionen leider nicht mehr", so seine klare Aussage. Die Praktiker-Werbung hat zwar einen gewissen Kultstatus erreicht, denn schließlich wird sie inzwischen sogar für die zur Zeit gerade beliebten Chuck Norris-Witze "missbraucht" (Chuck Norris erhält bei Praktiker 20 Prozent - auch auf Tiernahrung), doch so richtig die Käufer mobilisieren tut sie wohl nicht mehr. Man habe, so Vorstands-Chef Wolfgang Werner, diese Aktionen deshalb auch im ersten Quartal 2008 zurückgefahren und "nur" an zwölf Tagen eingesetzt. Dafür hatte Praktiker, so muss man allerdings anfügen, auch im Rahmen der Geburtstagsfeierlichkeiten einige spektakuläre und umstrittene 30-Prozent-Rabattaktionen durchgeführt. Werner kündigte stattdessen für die Zukunft "mehr Investitionen in die Regalpreise" an. Dieses Thema, so der Vorstandsvorsitzende weiter, werde man nicht "Softi-mäßig" kommunizieren. Man werde aber die 20-Prozent-Aktionen nicht ad acta legen, sondern "dieses Mittel differenzierter einsetzen", versprach er. Und: Man werde sich bei der Werbung vielleicht etwas zurücknehmen. Es bleibe aber dabei: "Wir können nur laut und kräftig." Zum zweiten wird auch die Umstellung auf das Easy-to-shop-System zumindest verlangsamt. Werner gab zu, dass sich die Erwartungen der Umstellung auf dieses System "in Zeiten eines rückläufigen Gesamtmarktes nicht erfüllt haben". 2008 sollen noch 20 bis 30 Standorte wie geplant umgebaut werden, dann wird zuerst einmal Bilanz gezogen. Das gilt auch für die von manchen Branchenkennern verstärkt erwartete Umwidmung von Praktiker-Standorten auf Max Bahr-Formate. Der Praktiker-Vorstand blickt verstärkt auf die Rohertragsmarge, diese soll "optimiert" werden, so Werner. Doch dies alles gilt in erster Linie ja nur für Deutschland. Im Ausland sieht sich das Unternehmen ganz anders und deutlich besser aufgestellt. Hier will man mit 15 bis 20 neuen Märkten die…
So richtig wollte es auf der Praktiker-Bilanzpressekonferenz Anfang April in Frankfurt/Main keiner der Verantwortlichen sagen, aber dennoch wurde deutlich, dass der vom Umsatz her gesehen zweitgrößte deutsche Baumarktbetreiber zumindest einen Kurswechsel einleitet. Und dies gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen wurde dem Praktiker-Vorstand wohl klar, dass die berühmt-berüchtigten 20-Prozent-Rabattaktionen sich langsam tot laufen. Das gab auch Vorstandsmitglied Pascal Warnking zu: "Aufmerksamkeit und Beachtung erreichen wir heute mit unseren 20-Prozent-Aktionen leider nicht mehr", so seine klare Aussage. Die Praktiker-Werbung hat zwar einen gewissen Kultstatus erreicht, denn schließlich wird sie inzwischen sogar für die zur Zeit gerade beliebten Chuck Norris-Witze "missbraucht" (Chuck Norris erhält bei Praktiker 20 Prozent - auch auf Tiernahrung), doch so richtig die Käufer mobilisieren tut sie wohl nicht mehr. Man habe, so Vorstands-Chef Wolfgang Werner, diese Aktionen deshalb auch im ersten Quartal 2008 zurückgefahren und "nur" an zwölf Tagen eingesetzt. Dafür hatte Praktiker, so muss man allerdings anfügen, auch im Rahmen der Geburtstagsfeierlichkeiten einige spektakuläre und umstrittene 30-Prozent-Rabattaktionen durchgeführt. Werner kündigte stattdessen für die Zukunft "mehr Investitionen in die Regalpreise" an. Dieses Thema, so der Vorstandsvorsitzende weiter, werde man nicht "Softi-mäßig" kommunizieren. Man werde aber die 20-Prozent-Aktionen nicht ad acta legen, sondern "dieses Mittel differenzierter einsetzen", versprach er. Und: Man werde sich bei der Werbung vielleicht etwas zurücknehmen. Es bleibe aber dabei: "Wir können nur laut und kräftig." Zum zweiten wird auch die Umstellung auf das Easy-to-shop-System zumindest verlangsamt. Werner gab zu, dass sich die Erwartungen der Umstellung auf dieses System "in Zeiten eines rückläufigen Gesamtmarktes nicht erfüllt haben". 2008 sollen noch 20 bis 30 Standorte wie geplant umgebaut werden, dann wird zuerst einmal Bilanz gezogen. Das gilt auch für die von manchen Branchenkennern verstärkt erwartete Umwidmung von Praktiker-Standorten auf Max Bahr-Formate. Der Praktiker-Vorstand blickt verstärkt auf die Rohertragsmarge, diese soll "optimiert" werden, so Werner. Doch dies alles gilt in erster Linie ja nur für Deutschland. Im Ausland sieht sich das Unternehmen ganz anders und deutlich besser aufgestellt. Hier will man mit 15 bis 20 neuen Märkten die…