Sozusagen im Niemandsland hat Max Bahr seinen jüngsten Markt aufgemacht. Dort, wo sich bis vor ein paar Jahren kein Badener und Schwabe hintraute, wenn es denn nicht unumgänglich war. Villingen-Schwenningen ist eine Kunst- und Zwangsgemeinde. Als die baden-württembergische Landesregierung 1972 beide Einzelgemeinden zwang, zu einem Oberzentrum mit immerhin 82.000 Einwohnern zu fusionieren, da brachte man Badener und Schwaben, ein Unding, wie viele damals meinten. Quasi auf der ehemaligen Landesgrenze entstand im Jahr 2000 auf freiem Feld zwischen den beiden Städten mit der etwas optimistischen Straßenanschrift „Neuer Markt 1” das Schwarzwald-Baar-Center: 33.000 m2 Gesamtverkaufsfläche, 35 Geschäfte, rd. 10.000 Besucher am Tag. Von Beginn an war auch ein Praktiker-Baumarkt mit dabei. Dieser wurde jetzt im laufenden Geschäft komplett umgebaut und am 2. Januar 2008 offiziell als Max Bahrs südlichster Standort in Deutschland eröffnet. Knapp drei Monate dauerte der Umbau, um aus der Praktiker-Filiale einen Max Bahr-Markt mit einer Verkaufsfläche von rd. 9.200 m2 (7.200 m2 Baumarkt, 2.000 m2 Gartencenter) zu machen. 35 Mitarbeiter sind im Markt tätig. Wie bei Max Bahr üblich besteht das Warensortiment aus 60.000 unterschiedlichen Produkten. Sortimentsfremde Produkte wie Flachfernseher, Motorroller etc. findet man im Markt traditionell nicht. Und das soll, so Andreas Mauz, Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmens, auch so bleiben. Wenn man so manchem Insider in Sachen Weiterentwicklung Praktiker und Max Bahr in Deutschland glauben darf, dann werden wohl mehr Praktiker-Standorte auf Max Bahr umgepolt, als bisher geplant war. Der Grund ist simpel: Das Max Bahr-Konzept ist einfach für größere Märkte geeigneter, rentabler. So kann es also durchaus sein, dass gerade in Süddeutschland, aber nicht nur dort, in nächster Zeit vermehrt aus der Praktiker Zweifarbigkeit Gelb und Blau eine hanseatische Trikolore in Gelb, Rot und Blau wird. Die Norddeutschen kehren mit ihrer Expansion wieder dahin zurück, wo sie einmal herstammten: aus dem Schwarzwald nämlich. An den Dialekt werden sich so manche bei Max Bahr aber wohl noch etwas gewöhnen müssen. Je mehr es in Richtung Schweizer Grenze geht, desto mehr. In Villingen-Schwenningen können sie schon mal die süddeutschen Idiome kompakt üben. Immerhin hat sich die fusionierte Stadt den Beinamen „Baden-Württemberg-Stadt” gegeben – und bekanntlich kann man in BaWü alles, außer…
Rückkehr zu den Wurzeln
Sozusagen im Niemandsland hat Max Bahr seinen jüngsten Markt aufgemacht. Dort, wo sich bis vor ein paar Jahren kein Badener und Schwabe hintraute, wenn es denn nicht unumgänglich war. Villingen-Schwenningen ist eine Kunst- und Zwangsgemeinde. Als die baden-württembergische Landesregierung 1972 beide Einzelgemeinden zwang, zu einem Oberzentrum mit immerhin 82.000 Einwohnern zu fusionieren, da brachte man Badener und Schwaben, ein Unding, wie viele damals meinten. Quasi auf der ehemaligen Landesgrenze entstand im Jahr 2000 auf freiem Feld zwischen den beiden Städten mit der etwas optimistischen Straßenanschrift „Neuer Markt 1” das Schwarzwald-Baar-Center: 33.000 m2 Gesamtverkaufsfläche, 35 Geschäfte, rd. 10.000 Besucher am Tag. Von Beginn an war auch ein Praktiker-Baumarkt mit dabei. Dieser wurde jetzt im laufenden Geschäft komplett umgebaut und am 2. Januar 2008 offiziell als Max Bahrs südlichster Standort in Deutschland eröffnet. Knapp drei Monate dauerte der Umbau, um aus der Praktiker-Filiale einen Max Bahr-Markt mit einer Verkaufsfläche von rd. 9.200 m2 (7.200 m2 Baumarkt, 2.000 m2 Gartencenter) zu machen. 35 Mitarbeiter sind im Markt tätig. Wie bei Max Bahr üblich besteht das Warensortiment aus 60.000 unterschiedlichen Produkten. Sortimentsfremde Produkte wie Flachfernseher, Motorroller etc. findet man im Markt traditionell nicht. Und das soll, so Andreas Mauz, Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmens, auch so bleiben. Wenn man so manchem Insider in Sachen Weiterentwicklung Praktiker und Max Bahr in Deutschland glauben darf, dann werden wohl mehr Praktiker-Standorte auf Max Bahr umgepolt, als bisher geplant war. Der Grund ist simpel: Das Max Bahr-Konzept ist einfach für größere Märkte geeigneter, rentabler. So kann es also durchaus sein, dass gerade in Süddeutschland, aber nicht nur dort, in nächster Zeit vermehrt aus der Praktiker Zweifarbigkeit Gelb und Blau eine hanseatische Trikolore in Gelb, Rot und Blau wird. Die Norddeutschen kehren mit ihrer Expansion wieder dahin zurück, wo sie einmal herstammten: aus dem Schwarzwald nämlich. An den Dialekt werden sich so manche bei Max Bahr aber wohl noch etwas gewöhnen müssen. Je mehr es in Richtung Schweizer Grenze geht, desto mehr. In Villingen-Schwenningen können sie schon mal die süddeutschen Idiome kompakt üben. Immerhin hat sich die fusionierte Stadt den Beinamen „Baden-Württemberg-Stadt” gegeben – und bekanntlich kann man in BaWü alles, außer…