Die Sichtweise der Kooperation sieht folgendermaßen aus: Die Baustoff-Fachhandelsbranche in Deutschland ist zu mehr als 90 Prozent kooperiert. Um die Gunst des Mittelstandes kämpfen drei national aufgestellte und mehrere regional tätige Kooperationen. Wachstum der einzelnen Gruppierungen ist hauptsächlich qualitativ möglich - also durch Aktivierung brach liegender Ressourcen beziehungsweise Optimierung der eigenen Stärken. Das quantitative Wachstum beschränkte sich bisher eher auf "passive" Gesellschafterwerbung. Wenn entsprechende Signale aus dem Markt kamen, wurden potentielle Gesellschafter angesprochen. Abwerbungen waren tabu - und das galt für alle als ungeschriebenes Gesetz.
"Diese Zeiten sind vorbei", betont Ulrich Wolf und legt damit gleich den Grund für die groß angelegte Akquisitions-Offensive offen. "In den letzten Monaten wurden ganz gezielt Eurobaustoff-Gesellschafter von einem Mitbewerber angesprochen und zum Kooperationswechsel aufgefordert. Hier scheinen Schranken gefallen zu sein, die uns zu dem jetzigen Schritt veranlassen." Vor dem Startschuss des Werbe-Feldzuges habe er den Mitbewerber über die zukünftige Vorgehensweise informiert: "Das ist für mich eine Frage des Stils."
Bundesweit wurden mehr als 60 namhafte, profi-orientierte Baustoff-Fachhändler angeschrieben und ihnen deutliche Gesprächsbereitschaft aus Bad Nauheim signalisiert. "Die Akquisition ist jetzt Chefsache. Gemeinsam mit unserem Geschäftsbereichsleiter Wolfgang Sauvage wird sich die Geschäftsführung um diese Angelegenheit kümmern." Als Argumente für den Wechsel nennt die Kooperation folgende Punkte: · Nr. 1 in Europa unter allen mittelständischen Kooperationen für Baustoff-, Holz- und Fliesenhandel · In sieben europäischen Ländern vertreten mit einem zentral fakturierten Gesamtumsatz von 3,67 Mrd. € (2006) und der höchsten Bonus-Ausschüttung im deutschen Baustoff-Fachhandel · Schlagkräftiger Zentraleinkauf…