Die deutsche Wirtschaft setzt immer stärker auf das Internet. Rund 73 Prozent aller Unternehmen hatten 2006 bereits eine eigene Homepage. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Anfang Januar 2007 in Berlin bekannt gab. „Nicht nur große Konzerne, sondern auch immer mehr kleine Firmen nutzen das Internet als Schaufenster. Dabei spielen interaktive und multimediale Elemente eine zunehmende Rolle – etwa virtuelle Probefahrten auf den Homepages der Autobauer“, sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.
Im EU-Durchschnitt verfügten 2006 erst 64 Prozent aller Unternehmen über eine Webseite. Deutschland erreicht mit 73 Prozent den siebenten Platz im Vergleich der 25 Mitgliedsstaaten. Das geht aus aktuellen Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Spitzenreiter waren die skandinavischen Länder. In Schweden unterhielten 86 Prozent aller Unternehmen eine Homepage, in Dänemark 83 Prozent und in Finnland 80 Prozent. Am Ende der Hitliste fanden sich mit Ungarn (42 Prozent) und Lettland (34 Prozent) zwei junge Mitglieder der EU.
Neben reinen Informationsportalen zu Produkten und Dienstleistungen dienen die Homepages auch als Online-Shops. Allein im vergangenen Jahr gaben Privatpersonen in Deutschland mehr als 40 Milliarden Euro im Internet aus. Werden auch die Transaktionen zwischen Unternehmen berücksichtigt, so ergibt sich beim E-Commerce sogar ein Handelsvolumen von über 400 Mrd. €. Das bedeutet: Rund 30 Prozent aller in Westeuropa über das Internet gehandelten Waren und Dienstleistungen wurden 2006 hier zu Lande verkauft. Damit ist Deutschland Spitzenreiter. „Trotz leicht sinkender Wachstumsraten boomt der E-Commerce wie selten zuvor –und dies unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte Harms. Nach BITKOM-Schätzungen wird der gesamte Online-Umsatz in Deutschland bis 2009 auf rund 700 Mrd. € jährlich steigen.