In seinem 120-Seiten umfassenden Handbuch kommt es Lemke jedoch weniger auf Theorie und Statistik an. Er wirft einen Blick auf die Praxis, die Täter, die Gewohnheiten, die Tricks. Je später die Stunde, desto aktiver die Ladendiebe, hat Lemke herausgefunden. Gerade in den Abendstunden, wenn unter den Mitarbeitern die Aufmerksamkeit nachlasse, steigen die Diebstahlsraten. „Der Trend geht seit 2002 verstärkt zu den Zeiten von 18 Uhr bis zum Landeschluss.“
Detailliert geht Lemke auf die eingesetzten Tricks ein. Klassisch: das „Trojanische Pferd“. Dabei kommt eine Tasche zum Einsatz, die im Boden eine Klappe hat. Die gebrauchten Kassenbons: Dabei werden die Waren entlang des Kassenbons zusammengestellt, anschließend zur Tarnung ein Teil gekauft und die übrige Ware durch den „falschen“ Kassenbon legitimiert. Der Sicherungstrick: Hier wird gezielt der Alarm bei gesicherten Artikeln ausgelöst. Aus sicherer Entfernung wird dann beobachtet, ob der Artikel wieder ausreichend gesichert wird.
Wenn Ladendiebe gestellt werden, erfordert das ein angemessenes Verhalten der Mitarbeiter. Erst wenn zweifelsfrei feststeht, dass ein Delikt begangen wurde, sollte eingeschritten werden, rät Lemke. „Nachträgliche Entschuldigungen sind äußerst peinlich.“ Auf keinen Fall…