„Die Starken überleben, das müssen aber nicht automatisch die Großen sein“, so Peter Schommer, Industryleader RCP von Ernst & Young.
Peter Schommer: Eindeutige Antwort: Nein – und so haben wir die Aussage weder in Interviews noch in der Studie selbst getroffen. Die Studie enthält viele Kernaussagen, die man natürlich nur im Gesamtzusammenhang zutreffend wiedergeben kann. Aber wir können der Presse nicht vorschreiben, welchen Aufhänger sie für die Berichterstattung wählt.
diy: Ich entnehme aber Ihrer Ausführung, dass Sie bei der grundsätzlichen Aussage bleiben?
Schommer: Unter Berücksichtigung des Zeitraumes der nächsten zehn Jahre und der Prämisse, dass sich in diesem Zeitraum gegenüber dem Status Quo nichts verändert. Nichts verändert heißt, dass das Flächenwachstum weiter geht wie bisher, die Formate immer weiter wachsen und damit einhergehend die Sortimente immer breiter und tiefer werden, dass die Baumarktketten aus Sicht der Kunden undifferenziert am Markt auftreten und damit die Nähe das letztlich ausschlaggebende Argument für die Auswahl des Baumarktes wird, und dass die Baumarktketten weiterhin nur den Versorgungsaspekt verfolgen, ohne sich um die Erhaltung oder gar Erweiterung ihres Kundenpotenzials zu kümmern. Wenn das alles so bleibt, dann ist davon auszugehen, dass es in den nächsten Jahren zu einer maßgeblichen Konzentration in der Branche kommt. Beschleunigt wird der Prozess durch die anhaltend unbefriedigende Ertragssituation. In einigen Fällen wird auch die Eigentümerstruktur auf den Prozess Einfluss nehmen.
diy: Das ist aber sehr hypothetisch.
Schommer: Da gebe ich Ihnen Recht – und zum Glück ist das so. Gleichzeitig ist es aber auch erforderlich, wenn man einerseits eine ganze Branche betrachtet, in der es selbstverständlich auch im Einzelfall die Abweichung rechts und links vom Mittelwert gibt und man Lösungsansätze basierend auf Umfrageergebnissen der Baumarktbetreiber und insbesondere der Kunden herausarbeiten will. Unser Ziel war ja nicht, uns selbst über eine Fleißarbeit zu profilieren, sondern eine Diskussion über Mittel und Wege zur Veränderung der Ausgangssituation in Gang zu setzen. Auf die Frage, welcher Weg für den jeweiligen…