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Wände für den Osten

Im vergangenen Jahr hat Erismann eine Produktion in der Nähe von Moskau in Betrieb genommen. Für  den Tapetenanbieter bedeutet das die Sicherung seiner Position auf einem der wichtigsten Tapetenmärkte der Welt

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Russland ist einer der Märkte, von dem sich gerade auch Tapetenanbieter viel versprechen. Zwar trieb der 17. August 1998, als der Rubel zusammenbrach, zahlreiche Firmen in die Krise. Doch inzwischen hat sich der Markt längst erholt und Russland ist der mit Abstand wichtigste Exportmarkt der deutschen Tapetenindustrie geworden. Und daneben, mit rund 170 Mio. Rollen jährlich, auch der größte Markt der Welt. Doch Märkte sind umkämpft und entwickeln sich. Und so sind auch in Russland die Zeiten vorbei, in denen völlig problemlos massenhaft geordert wurde und die Produkte teilweise auf Basaren vertrieben wurden. Der Markt ist anspruchsvoller geworden, strukturierter und umkämpfter. „Wenn man der damaligen Krise etwas positives abgewinnen kann“, so Geschäftsführer Peter R. Bercher, „dann ist es, dass sich der Markt geordnet hat.“ Zudem, hat Bercher beobachtet, hat Russland riesige Schritte in Richtung Rechtsstaat und Rechtssicherheit getan.
Unternehmen mit langer Tradition: Erismann in Breisach.
Auch das war einer der Gründe für den Entschluss, den Schritt zu wagen und als Hersteller den Markt zu betreten. Die OOO-Erismann, eine 100-prozentige Tochter der Breisacher Mutter, findet sich 80 Kilometer südöstlich von Moskau in Voskressensk. Im vergangenen Jahr wurde die Produktion aufgenommen – Kapazität pro Jahr: rund sechs Mio. Euro-Rollen. Pläne für eine Erweiterung liegen bereits auf dem Tisch. Auch zwei Zulieferer von
Blick in die Produktionsanlagen in Breisach.
Erismann haben sich bereits entschlossen, den Schritt mitzumachen und sich auf dem Gelände anzusiedeln. „Für uns bedeutet der Aufbau einer Produktion vor Ort die langfristige Sicherung unserer Präsenz und Wettbewerbsfähigkeit in Russland“, erklärt Geschäftsführer Bercher den Schritt Richtung Osten. Dabei tritt auch der positive Nebeneffekt der Senkung der Logistikkosten ein. Denn produziert werden soll in Russland ausschließlich für den heimischen Markt.
2003 wurde in Breisach das bestehende Hochregallager erweitert.
Während damit der Grundstein für eine erfolgreiche Expansion in dem Riesenreich getan ist, hat sich auch die Lage in Deutschland verbessert. Nachdem sich der Markt in Deutschland seit Jahren eher rückwärts bewegte, konnte 2004 erstmals wieder ein Wachstum von fünf Prozent erzielt werden. Wohlgemerkt: beim Wert! Mengenmäßig hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Das hat natürlich damit zu tun, dass sich in den vergangenen Jahren das Produkt Vlies immer mehr durchgesetzt hat. Dass sich in…
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