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Gute Zahlen – miese Stimmung

Trotz gar nicht so schlechter Umsatzzahlen rumort es in der deutschen DIY-Branche. Alle gegen einen scheint das aktuelle Motto zu sein: Ein nachdenkliches Resümee

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Wenn sich die europäischen Baumarktgrößen Anfang März in Köln zum Internationalen Baumarktkongress treffen, wie wird dann die Stimmung sein? Euphorisch, gedämpft optimistisch oder wird die Zukunft gleich komplett in Schwarz ausgemalt? Zeigt man sich einig, versöhnlich gestimmt oder zerstritten? Die erstaunliche Erfahrung auf der diesjährigen Bau in München war ja, dass trotz nicht gerade ermutigender Zahlen für den bundesdeutschen Baustofffachhandel Stimmung und Erwartungshaltung sowohl bei den meisten Ausstellern wie auch bei den Besuchern recht positiv ausfielen. Volle Gänge über alle Tage beweisen, dass in München erstens das Messekonzept stimmt und dass zweitens die Branche – gleich ob Lieferant, Händler, Architekt oder Handwerker – überhaupt ein großes Interesse an dieser Messe hat. Es wurden in den Gesprächen immer wieder die Gemeinsamkeiten und das Interesse betont, zusammen die Krise, in der ja der Baustofffachhandel durchaus steckt, zu meistern.
Vermuteter Ort allen Branchen-Übels: die Praktiker-Zentrale in Kirkel.
Dieser sehnsüchtige Blick zurück nach München trübt sich allerdings, wenn man auf die Gemütslage der deutschen Bau- und Heimwerkerbranche blickt. Das Paradoxe dabei: Zwar melden die meisten DIY-Handelsunternehmen durchaus positive Umsatzzahlen (auch die Rendite ist so schlecht nicht), könnten sich also auch mit Blick auf Nachbarbranchen durchaus etwas in der Wintersonne aalen, in der Branche jedoch hat ein Hauen und Stechen angefangen, bei dem man sich als Betrachter erstaunt die Augen reibt. „Die Branche liegt sich in den Haaren“, titelte auch die Lebensmittelzeitung. Gute Zahlen und miese Stimmung: Wie geht das zusammen?
Wer einen Schuldigen sucht, der findet ihn. Und die deutschen Betreiber von Baumärkten haben ihn in Praktiker ausgemacht. Seitdem die Metro-Tochter mit ihrer zielstrebigen, entscheidungsfreudigen, einigen und ausdauernden neuen Führungscrew einen knallharten Konsolidierungskurs fährt (Attribute, mit denen die Branche bei den Saarländern lange Zeit nicht rechnen musste und mit deren Fehlen sie jahrelang hervorragend gelebt hat, schließlich rutschte Praktiker durch seinen Schlingerkurs Ende der 90-er Jahre immer mehr ab), seitdem die Kirkeler also sich neu am Markt positionieren und die Verkaufsgerüchte um Praktiker immer mehr verstummen, seitdem rumort es auf jeden Fall unter den Handelswettbewerbern. Namentlich die seit über zwei Jahren regelmäßig geschalteten 20-Prozent-Rabattaktionen von Praktiker bringen die anderen…
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