Vermuteter Ort allen Branchen-Übels: die Praktiker-Zentrale in Kirkel.
Dieser sehnsüchtige Blick zurück nach München trübt sich allerdings, wenn man auf die Gemütslage der deutschen Bau- und Heimwerkerbranche blickt. Das Paradoxe dabei: Zwar melden die meisten DIY-Handelsunternehmen durchaus positive Umsatzzahlen (auch die Rendite ist so schlecht nicht), könnten sich also auch mit Blick auf Nachbarbranchen durchaus etwas in der Wintersonne aalen, in der Branche jedoch hat ein Hauen und Stechen angefangen, bei dem man sich als Betrachter erstaunt die Augen reibt. „Die Branche liegt sich in den Haaren“, titelte auch die Lebensmittelzeitung. Gute Zahlen und miese Stimmung: Wie geht das zusammen?
Wer einen Schuldigen sucht, der findet ihn. Und die deutschen Betreiber von Baumärkten haben ihn in Praktiker ausgemacht. Seitdem die Metro-Tochter mit ihrer zielstrebigen, entscheidungsfreudigen, einigen und ausdauernden neuen Führungscrew einen knallharten Konsolidierungskurs fährt (Attribute, mit denen die Branche bei den Saarländern lange Zeit nicht rechnen musste und mit deren Fehlen sie jahrelang hervorragend gelebt hat, schließlich rutschte Praktiker durch seinen Schlingerkurs Ende der 90-er Jahre immer mehr ab), seitdem die Kirkeler also sich neu am Markt positionieren und die Verkaufsgerüchte um Praktiker immer mehr verstummen, seitdem rumort es auf jeden Fall unter den Handelswettbewerbern. Namentlich die seit über zwei Jahren regelmäßig geschalteten 20-Prozent-Rabattaktionen von Praktiker bringen die anderen…