Lubert Winnecken: In Deutschland wird es mit Sicherheit nicht ganz einfach werden, künftig weiter in diesem Maße zuzulegen. Aber auch hier nehmen wir die Herausforderung an. Dafür ist die Stagnation bei der gesamtkonjunkturellen Entwicklung zu markant. Anders sieht es im Ausland aus. Dort wollen wir deutlich zulegen und die Exportquote in den kommenden drei Jahren von derzeit rund 30 Prozent auf dann um die 50 Prozent steigern.
diy: Welche Länder werden im Fokus stehen?
Winnecken: Wir haben für unsere weiteren Expansionspläne die Länder in drei Kategorien eingeteilt und damit auch die unterschiedliche Relevanz gekennzeichnet. A-Länder sind beispielsweise die Niederlande, Belgien, Großbritannien, Frankreich und Spanien, B-Länder Polen und Russland. Die Kategorie A kennzeichnet Länder, in denen wir eigene Strukturen aufgebaut haben oder aufbauen wollen. Das heißt, dass wir dort mit einem festen Parador-Partner zusammenarbeiten, eine eigene Vertretung haben oder auch einen eigenen Außendienst. In B-Ländern arbeiten wir mit Großkunden zusammen. Märkte der Kategorie C beliefern wir dagegen nur über den klassischen Export.
Parador-Gesamtvertriebsleiter Lubert Winnecken: „Wir wollen Ideengeber für die Baumärkte sein.“
diy: Sie haben nun ausschließlich europäische Länder genannt. Haben Sie auch weiter entfernte Märkte im Blick?
Winnecken: Selbstverständlich. Aber der Fokus wird in den kommenden Jahren ganz klar auf den wichtigen Märkten in Europa liegen. Länder in Übersee werden von uns auch bearbeitet, aber punktueller.
diy: Stichwort Baumärkte: Wie entwickelt sich dieser Bereich?
Winnecken: Wir erzielen inzwischen rund 50 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland über die Bau- und Heimwerkermärkte und verfügen über eine hohe Marktdurchdringung. An diesem Verhältnis dürfte sich aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren auch nichts ändern.
diy: Ist das eher eine Frage des Marktpotenzials oder der Unternehmensstrategie?
Winnecken: Das ist eine klare unternehmensstrategische Entscheidung. Denn beide Vertriebswege haben für uns eine gleichgewichtig große Bedeutung. Deshalb wollen wir ganz bewusst dieses Gleichgewicht halten. Außerdem macht es ab einer gewissen Marktdurchdringung keinen Sinn mehr zusätzliche Baumärkte zu akquirieren. Sonst tritt ein Kannibalisierungseffekt auf, der für beide Seiten nicht wünschenswert ist.
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