Wenn es um eine Spitzenposition im Handel geht und wenn die Strategie auf neues Wachstum ausgelegt ist,- dann sollte der neue Mann/die neue Frau schon für eine Dimension von fünf oder zehn Jahren geplant werden. Das bedeutet meistens: die Alterspanne liegt zwischen 35 und 45 Jahren.- Nach dem Stand der Wissenschaft sollte er schon in der Leitung unterschiedlichster Gruppen geschliffen worden sein. Das lässt sich über Biografie und Interviews ermitteln - im Zweifelsfall auch über Referenzen. Um die Akzeptanz der zu leitenden Gruppe lässt sich schlussfolgern über Vergleiche mit den Biografien der Mitarbeiter und durch die Verlaufsanalyse des Ressorts mit den vergangenen drei bis fünf Jahren.- Die meist eher komplexe Aufgabe fordert allerdings eine über dem Durchschnitt liegende Intelligenz und ein ausgewogenes Arbeitsverhalten. In diesem Punkt führt uns ein Messverfahren zur sichersten Auskunft.- Schließlich können Branchen- und Spartenerfahrung noch als Pluspunkt dazukommen. Und wenn alles miteinander stimmt, dann sind die prüfbaren Voraussetzungen für einen Treffer gegeben.
Wenn wir also den künftigen Entscheider für eine Wachstumsstrategie brauchen, dann halten wir uns besonders konsequent an die wenigen logischen Regeln der Führungsforschung, hüten uns vor mystifizierenden Leitbildern und magischen Führungsformeln und konzentrieren uns zum Nutzen der Strategie auf eine minimalistische Vorgehensweise.
Zu diesem Fragenkomplex muss abschließend noch kurz das Thema Recruiting angesprochen werden.
Beim Recruitmentvergleich von 50 europäischen Handelsunternehmen zeichneten sich die Gewinner durch- permanente Marktbeobachtung anstatt kurzfristigem Handeln,- objektivierte Auswahl durch Multisourcing und- permanente Review- und kompetenzmodellbasierte Promotionsprozesse aus.
Frage 3: Welche Organisationsformen sind wachstumsfördernd?
Auch die überlegenste Strategie kann nur aufgehen, wenn die Organisation derer stimmt, die den geplanten Weg gehen sollen. Wer neues Wachstum anstrebt, der wird deswegen seine Chancen durch eine konsequente Organisation sichern.
Es gibt da also keine akademischen Tricks und Finessen: Die Regeln der Organisation sind menschheitsalt, millionenfach erprobt und tausendmal beforscht. Um nur einige dieser Regeln in Erinnerung zu rufen:
In der Leistungssituation braucht der Mensch einen, aber eben nur einen, der ihn leitet. Niemand kann wirklich mehr als sechs bis acht Personen zugleich…