Der neue Außenauftritt „Obi ist mehr“ an einem Markt.
diy: Herr Giroldi, als Sie Mitte Mai letzten Jahres als Nachfolger von Herrn Lux neuer Vorstandsvorsitzender von Obi wurden, wie stellte sich damals Ihr Unternehmen Ihnen dar?
Sergio Giroldi: Obi war sehr erfolgreich und Marktführer in Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern. Ich fand also eine mehr als positive Situation vor.
Es musste aber auch einiges geändert werden, was ich jetzt ja tue. Zweifelsohne ist Deutschland für den DIY-Handel, aber nicht nur für den, der schwierigste und kompetitivste, also wettbewerbintensivste Markt überhaupt. Nur ein Land kann man vielleicht mit Deutschland vergleichen: Frankreich. Aber Frankreich ist wirklich nur vergleichbar, nicht dasselbe. Während in Deutschland beispielsweise ein 25 kg Sack Zement für rund 1,40 d verkauft wird, verlangt man beispielsweise in Baumärkten in Großbritannien für einen 10 kg Sack 1,90, nicht Euro, sondern Pfund!
Das heißt aber nicht, dass, wer in Deutschland erfolgreich ist, auch automatisch in anderen Ländern Erfolg haben muss. Man muss auf die Kunden vor Ort eingehen. Unsere Märkte in Shanghai und Moskau mögen auf den ersten Blick gleich wie in Deutschland aussehen, sie sind es aber nicht.
diy: Wo sehen Sie Veränderungsbedarf?
Giroldi: „Evolution statt Revolution“ ist einer meiner Leitsätze. Obi braucht keinen Turnaround, wir sind in Europa eines der besten DIY-Handelsunternehmen überhaupt. Wir müssen aber schneller wachsen, in Deutschland und im Ausland, wir müssen Synergien besser nutzen. Im Mittelpunkt müssen aber immer die Kunden stehen: Obi will ihnen die besten Produkte und den besten Service geben. Wir wollen unsere Lieferanten nicht auspressen, aber wir denken zuerst einmal an unsere Kunden, auch im Interesse unserer Lieferanten. Die Kernpunkte sind bei uns: Preis, Innovation, Qualität, Service und Exklusivität. Die Lieferanten müssen verstehen, dass sie mit dem Marktführer Geschäfte machen.
diy: Jetzt gab es aber zu Jahresbeginn 2004 den…