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„Wirklich das dümmste Mittel“

Mit seiner allgemeinen Preissenkung um 20 Prozent hat sich Praktiker heftige Kritik aus der Branche eingehandelt. Der Obi-Franchisepartner Wolfgang Trinczek sieht das Ende jeder Kreativität gekommen. Eine Stellungnahme

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In Bezug auf Praktiker sollten aus meiner Sicht auch massive Reaktionen aus der Branche kommen. Es ist doch sehr bedenklich, dass sich ein Vorstand für eine solche "Aktion" auch noch feiern lässt, dazu publiziert und diese "Marketing-Maßnahme" als in irgendeiner Form intelligent darzustellen versucht.
Im Grunde ist diese wiederholte Maßnahme ein Offenbarungseid des Unternehmens und der Verantwortlichen. Wenn Praktiker nur noch Umsätze über massive Rabatte weit unterhalb des Vollkostenniveaus realisieren kann, so muss die Qualität des Unternehmens schon sehr zu wünschen übrig lassen.
Würde ein Leitender Angestellter (Marktleiter) so etwas tun, könnte er sehr wahrscheinlich für das daraus resultierende Desaster im Ergebnis des Unternehmens den Hut nehmen. Solche Aktionen sind wirklich das dümmste und allerletzte Mittel, das Ende jeder Form von Kreativität.
Abgesehen davon wird wirklich das letzte Verbrauchervertrauen in Verlässlichkeit verspielt. Man fördert damit nur Verhaltensweisen der Deflation nach dem Motto:
Je länger ich mit meiner Konsum- oder Verbraucherentscheidung warte, desto billiger wird es!
Bravo! Das ist genau das , was der Einzelhandel im Moment nicht gebrauchen kann. Man kann nur an Führung und Gesellschafter des Unternehmens appellieren, mit diesem Unsinn aufzuhören. Im übrigen: Wir haben als Wettbewerber an Standorten mit direktem Kontakt keine Auswirkungen im Umsatz gespürt(ohne unsinnige Gegenmaßnahmen, aber mit dauerhafter Qualität). Hier wird also weitestgehend nur Spanne und Vertrauen vernichtet. Beides kehrt nur langsam oder gar nicht zurück!
Wolfgang Trinczek
Obi-Franchisepartner
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