Äußerst erstaunlich ist jedoch die Tatsache, dass trotz der hohen Bedeutung von Soft-Skills fast alle Personaler zur Mitarbeiterrekrutierung Einzelgespräche mit Bewerbern führen (92 Prozent) – in Unternehmen aus dem technischen Bereich sogar in 100 Prozent der Fälle. Für die Evaluierung von Soft-Skills vermeintlich günstigere Einstellungsmethoden wie Rollenspiele, Gruppengespräche, psychologische Tests oder Assessment-Center spielen bei den Befragten so gut wie keine Rolle. Nicht verwunderlich scheint es da, dass für über die Hälfte der Befragten das Vorhandensein von Soft-Skills eines Bewerbers beim Einstellungsprozess nur schwer zu bestimmen ist. Allgemein anerkannte Verfahren zur Messung von Soft-Skills gibt es bislang nicht. Nur in einigen Branchen sind Instrumente überhaupt bekannt. So gaben rund 65 Prozent der Personalmanager von Consulting-Unternehmen an, entsprechende Messverfahren zu kennen, ihnen aber nicht zu trauen. Alle anderen Branchen haben hier offensichtlich erheblichen Informationsbedarf. Es ist also dringend erforderlich, allgemeingültige Vergleichsinstrumente zu schaffen, denn die Zahl teamorientierter Jobs wird in der Zukunft zunehmen.
Die Unternehmenskunden der bekanntesten und meistbesuchten deutschen Online-Jobbörse sind sich einig: Soft-Skills werden als besonders wichtige Kriterien bei der Einstellung neuer Mitarbeiter angesehen. Bewerbereigenschaften wie z.B. Motivation, Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit werden von den meisten Personalchefs eine sehr hohe Bedeutung beigemessen. So sind beispielsweise 73,8 Prozent der Befragten der Auffassung, dass fehlende Soft-Skills für Produktivitätsverluste im Unternehmen verantwortlich sein können und deshalb bei der Mitarbeiterrekrutierung eine gleichwertige Rolle wie fachliche Qualifikationen spielen. Der Mehrheit aller Interviewpartner ist die Förderung und Weiterentwicklung von Soft-Skills in ihrem Unternehmen sehr wichtig. Dabei werden Teamfähigkeit und Motivation von über 80 Prozent der Befragten favorisiert.
Gesündere Führungskräfte…