2000, Nr. 5, S. 40 DIY @ Internet Chancen für den Mittelstand Klassische Handelsunternehmen sollten ihre Einstellung zum Internet schnell überdenken Mit rund 6,9 Mrd. DM Umsatz, so die Hamburger Initiative Newmedia@work, ist Deutschland der umsatzträchtigste Online-Markt in Europa. Geographische Grenzen sind im Zeitalter des World Wide Web jedoch wenig aussagekräftig. Im E-Commerce wurden 1999 weltweit rund 308 Mrd. DM umgesetzt - erwartet wird dabei eine Umsatzsteigerung von nahezu 500 Prozent über die nächsten drei Jahre. Eine schwarze Zukunft sehen Branchenpessimisten für die traditionellen Handelsunternehmen voraus, wenn sich deren Einstellung zur Nutzung des Internet nicht bald ändert. So prognostiziert eine Studie im Auftrag der Fachzeitschrift Werben und Verkaufen" gravierende Veränderungen im klassischen Einzelhandel. Rund 40 Prozent des heutigen Umsatzes dieser Branche werden demnach bereits in fünf Jahren von neuen Anbietern oder an anderen Standorten getätigt. Den Kuchen teilen sich die Branchenriesen mit neuen, meist branchenfremden Unternehmen. Das Potenzial des E-Commerce ist weit bedeutender als nur der Abverkauf von Waren im Internet. Die Durchdringung des ganzen Unternehmens mit der E-Commerce-Vision ist dabei erfolgsnotwendig. Welchen Nutzen der einzelne Händler aus dem Netz zieht, ist letztlich seine unternehmerische Entscheidung. Es geht um den betriebswirtschaftlich sinnvollen und kreativen Einsatz des neuen Mediums Internet. Gerade kleine Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu fünf Mio. DM sind hier noch zögerlich: Nur 46 Prozent verfügen derzeit überhaupt über einen Internetzugang. Für große bzw. umsatzstarke Unternehmen gehört das Internet mit 96 Prozent schon heute zur Standardausstattung. Im Business-to-Consumer-Geschäft, also beim Angebot an den Endkunden, sind zur Zeit Bücher, CDs und Software der Renner. Kosmetikprodukte sowie Sport- und Geschenkartikel verzeichnen starke Zuwachsraten. Beim Online-Banking sind die Deutschen aber weltweit die Nummer Eins. 1999 gab es knapp sieben Mio. Onlinekonten. Jeder Dritte überweist seine Miete, Versicherungsbeiträge oder Abos online. Die erfolgreichste Form des elektronischen Handels ist jedoch der Business-to-Business-Bereich. Dieser wird laut einer Studie des Internet-Marktforschers Forit binnen fünf Jahren auf über 1,1 Billionen DM wachsen. Internet-NEWS Europa noch hinter USA Nach einer Untersuchung der Boston Consulting Group liegt der europäische…