2000, Nr. 1, S. 42 Handel Häsele Strategische Allianzen lohnen sich in der Provinz In Schwäbisch Hall positioniert sich ein Mittelständler gegen die Konkurrenz, indem er nach neuen Wegen sucht Das Wetter zeigte sich von seiner garstigen Seite, als Dieter Häsele Ende November in Schwäbisch Hall seinen vollkommen umgebauten Markt der Presse vorstellen wollte: Sturm und Schneegestöber, Glatteis und Verkehrstaus. Dennoch war die Zufriedenheit bei ihm beinahe mit den Händen zu greifen, war es doch gelungen, die Eröffnung des 20.000 m2 großen Hagebaumarkts und Baustoff-Fachhandels um fast zwei Wochen vorzuziehen. Das wichtige Weihnachtsgeschäft konnte so noch voll mitgenommen werden. Das Unternehmen wurde 1906 als Bau- und Zementwarenbetrieb mit einem eigenen Steinbruch von Theodor Häsele gegründet. Jetzt wird es in der dritten Generation in der Familie geführt. Idylle im Winter: Der neue Hagebau Häsele-Markt in Schwäbisch Hall. Der Endkunde wird immer wichtiger Rund 6.000 m2 Innenverkaufsfläche (früher 2.200 m2) stehen jetzt dem Standort zur Verfügung, davon allein 5.400 m2 für den Baumarkt. Hinzu kommen noch einmal 2.400 m2 teilweise überdachte Außenfläche für den Gartenbereich. Dank eines Zukaufs konnte die Grundstücksfläche beinahe verdoppelt und rund zehn Mio. DM investiert werden. Verdoppelt hat sich auch die Zahl der Mitarbeiter: Sie stieg von 30 auf 65. Jetzt will Dieter Häsele als geschäftsführender Gesellschafter verstärkt den Profi- mit dem Privatkunden zusammenbringen. Schon bisher teilt sich der Umsatz von beiden hälftig auf, und auch im Baustoffbereich stellen die Endkunden bereits 25 Prozent der Käufer. Und die Entwicklung läuft auch in Schwäbisch Hall eindeutig in Richtung Privatkunden und Profi auf Zeit. Baumarkt und Baustoff-Fachhandel stehen im Gewerbegebiet mit seinen 8.000 Arbeitsplätzen in einem günstigen Umfeld. So wollte man, so Dieter Häsele, aus dem Zusammenführen von Groß- und Einzelhandel Synergien ziehen". Neu errichtet wurde auch ein acht Meter hohes Baustoff-Lager auf einer Grundfläche von 1.800 m2, das 1.620 Paletten aufnehmen kann. Ein 2.000 m2 großes Freilager bietet noch einmal Platz für 1.770 Paletten. Das Baustoff-Haus gibt Tipps und Anregungen. Ein Zentralgang im Markt führt den Kunden zu den einzelnen Ausstellungsbereichen im hinteren Marktteil, wo die Sortimente Sanitär (250 m2), Fliesen (150 m2) und Bauelemente (200 m2) sowie ein Parador-Studio mit 1.560 m2 untergebracht sind…