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1999, Nr. 9, S. 3 Kommentar         Der Ladenschluß im Sommerloch    Wenn die Sonnenfinsternis in das Sommerloch fällt, dann rauscht es kräftig im deutschen Blätterwald. Und wenn der Sommerschlußverkauf naht, dann wird auch wieder öffentlich um den Ladenschluß, diese “deutscheste" aller Verordnungen, gestritten. Man war im Urlaub und genoß die Vorzüge der flexibleren Öffnungszeiten in Frankreich oder in den USA. Zurückgekehrt wundert sich der Normaltourist, weshalb er sich samstags abhetzt, um sich bis 16 Uhr über Elektroerzeugnisse, Möbel oder Badfliesen informiert zu haben.    “Die Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten" steht wieder einmal zur Debatte. Zwischen Sachsen und Berlin lud der Handel vielerorts sonntags zum Showdown. Der Graben, der Kritiker und Befürworter der Sonntagsruhe trennte, ging quer durch die Bevölkerung, die Kundschaft, ja auch durch den Handel. Sonntagseinkauf als “Event" auf der einen Seite, ein gemeinsamer Tag für die Familie auf der anderen.    Gerichte wurden bemüht und das Ergebnis des bewußt vollzogenen Rechtsbruchs war eindeutig: Verbot der generellen Sonntagsöffnung! Doch mit der Fixierung auf den Sonntag vergaßen manche, daß es in erster Linie um eine Lockerung des starren Öffnungssystems unter der Woche ging. Und diese Liberalisierung kann nur Vorteile für die Kundschaft und den Handel bringen. Gerade der kleinere Händler kann durch flexiblere Öffnungszeiten seine Kunden an sich ziehen und binden. Erstaunlich war, wie sehr sich die DIY-Branche in dieser Debatte zurückgehalten hat. Das ist auch ganz vernünftig so. Unsere Blitzumfrage hat auch kein einheitliches Bild ergeben, wohin der Handel das Schiff lenken will. Kein Wunder! Wenn eine Frage so quer durch alle Schichten unserer Bevölkerung geht, wie anders sollte es denn in der Bau- und Heimwerkersparte aussehen?    Ähnliche Schlagzeilen produzierte auch Wal-Mart mit seinen aggressiven Expansionsbestrebungen. Gerade Unternehmen wie Wal-Mart mit Wertkauf und Interspar, Globus mit Maxus, Rewe mit Toom und AVA mit Marktkauf, die alle aus dem Lebensmittelbereich stammen, nutzen die logistischen Vorteile und Synergieeffekte. “Aus Jägern werden Gejagte", so die Handelszeitung zur Expansion des amerikanischen Handelsriesen, und Plusminus von SWR faßt zusammen: “Wal-Mart macht dem Einzelhandel Dampf."    Es geht die Befürchtung um, daß im deutschen DIY-Bereich fünf bis sieben Handelsunternehmen überleben werden. Und manchmal hat man das Gefühl, als ob keine…
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