1999, Nr. 5, S. 16 Titel Praktiker Gedämpfte Erwartungen für 1999 Angesichts weiter rückläufiger Flächenumsätze will sich der Praktiker-Konzern vor allem in Deutschland mit einem Maßnahmenpaket sanieren Anläßlich einer Pressekonferenz stellte sich das neue Führungsteam des Praktiker-Konzerns erstmals der Öffentlichkeit vor. Herbert Krämer, erst seit Ende März in seiner neuen Funktion als Vorstandssprecher aktiv, stand vor der schwierigen Aufgabe, die Bilanz des hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Geschäftsjahres 1998 zu erläutern. Mit Blick auf die künftige Strategie prognostizierte er für sein Unternehmen ein großes Wachstumspotential, das es umgehend zu erschließen gilt. Für 1999 erwartet der Vorstand allerdings erst einmal ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit unter dem Niveau des Vorjahres. Vorstandssprecher Herbert Krämer:Das strategische Umsatz- und Ergebnispotential der Praktiker AG liegt in Deutschland." Umsatzschwäche dauert an Bei Praktiker hat sich der schwache flächenbereinigte Umsatztrend, der bereits das Vorjahr kennzeichnete, in den Monaten Januar und Februar fortgesetzt. Im gesamten ersten Quartal 1999 ging der vorläufige Konzernumsatz um 4,7 Prozent auf 1,119 Mrd. DM zurück. In Deutschland erreichte der Umsatz 1,002 Mrd. DM (- 7,1 Prozent). Dies entspricht einem Rückgang auf vergleichbarer Fläche von 9,1 Prozent. Im Monat März hingegen verringerte sich der flächenbereinigte Umsatz in Deutschland zwar lediglich um 0,3 Prozent, allerdings kann das noch nicht als Entspannung der Umsatzsituation betrachtet werden. Kleine Praktiker-Filialen, wie hier in Darmstadt, haben kaum noch Chancen. Im Ausland steigerte Praktiker den Umsatz von Januar bis März auf 116 Mio. DM (+ 21,4 Prozent). Flächenbereinigt reduzierten sich hier die Umsätze um 8,8 Prozent - vor allem durch eine anhaltend schwache Geschäftsentwicklung in Österreich. In Polen lag der flächenbereinigte Umsatz um 32,0 Prozent unter Vorjahr, wobei allerdings nur der Baumarkt in Warschau-Janki in die flächenbereinigte Umsatzermittlung eingeflossen ist. Bei den drei Filialen in Luxemburg lag die flächenbereinigte Umsatzentwicklung um 15,8 Prozent unter Vorjahr, was durch die gegenwärtig andauernden Umbaumaßnahmen in den Baumärkten Foetz und Strassen begründet ist. In Deutschland erwartet Praktiker für das Geschäftsjahr 1999 keine wesentliche Verbesserung der Nachfrage- und Wettbewerbssituation in der DIY-Branche…