Der rasante technologische Fortschritt ist für die Personalabteilungen des Handels Fluch und Segen zugleich. Diesen Schluss zieht das EHI Retail Institute aus Interviews mit 20 HR-Verantwortlichen aus dem deutschen Einzelhandel, deren Ergebnisse in der Studie „People in Retail 2024/25“ zusammengefasst sind; die Studie ist im Rahmen der EHI-Initiative „Future of Work in Retail“ entstanden.
Das Tempo und die schiere Menge neuer Entwicklungen auf diesem Gebiet erweitern zwar das Spektrum der Möglichkeiten enorm, erfordern aber zunächst erhöhten zeitlichen Aufwand und permanentes Lernen, so die Analyse der Handelsexperten. Personalverantwortliche müssen sich mit komplexen Strukturen und Systemen auseinandersetzen, die kooperatives Handeln – zum Beispiel mit der IT-Abteilung – nötig machen.
„Die digitale Transformation ist ein komplexer Prozess der Veränderung, bei dem der Faktor Mensch nicht unterschätzt werden darf“, sagt Ulrike Witt, Autorin der Studie und Leiterin des Forschungsbereichs Personal beim EHI.
Wenig überrascht, dass das Thema Fachkräftemangel alle anderen Themen im Personalmanagement überschattet. Es wird von 90 Prozent der Personalchefs als größte Herausforderung genannt. Bei Recruiting und Talent Retention sehen das dagegen nur die Hälfte der Befragten so.
Ziemlich einig sind sich die HR-Profis in dem Punkt, dass digitale Transformation und künstliche Intelligenz die Chance bieten, den Herausforderungen der Zeit optimistisch entgegenzutreten: So können – um nur einige Vorteile zu nennen – Prozesse effizienter gestaltet, administrative Aufgaben automatisiert und Transparenz vereinfacht werden. Die Belange der Mitarbeitenden können individueller berücksichtigt und Talente können entdeckt und gefördert werden. Aus Sicht der Mitarbeitenden mag es für manche schwierig sein, mit dem technologischen Fortschritt mitzuhalten, für andere jedoch könnte dies zukünftig den Handel als Arbeitgeber sogar attraktiver machen, so die Studienautoren.