Die Deutschen erledigen rund drei von zehn Einkäufen über das Internet, genauso viele wie im Corona-Jahr 2020. Das ist ein Ergebnis der „Postbank Digitalstudie 2024“. Demnach kaufen 27 Prozent der Befragten mindestens die Hälfte ihrer Waren und Dienstleistungen online. 77 Prozent bevorzugen Online-Anbieter, die minimal und nachhaltig verpacken. 43 Prozent achten beim Bestellen darauf, nur Produkte zu wählen, die sie wahrscheinlich nicht zurücksenden müssen. Und 82 Prozent unterstützen die Idee, dass Retouren nicht vernichtet werden dürfen.
Der Studie zufolge sind jüngere Menschen dem E-Commerce gegenüber deutlich aufgeschlossener als ältere: Die Digital Natives (unter 40 Jahre) besorgen 40 Prozent ihrer Waren online – 13 Prozentpunkte mehr als die Digital Immigrants (ab 40 Jahre). Während die bequeme Zustellung nach Hause für Online-Kunden in beiden Generationen der Hauptgrund für das digitale Einkaufen bleibt, liegt der Anteil bei den Jüngeren mit 52 Prozent unter dem Durchschnitt von 62 Prozent. Für die jüngeren Online-Shopper sind die sofortige Verfügbarkeit (38 Prozent) und die Möglichkeit, unterwegs per App einzukaufen (30 Prozent) besonders wichtig. Im Vergleich dazu nutzen bislang nur 22 Prozent der älteren Userinnen und User Apps zum Einkaufen. Günstigere Preise schätzen 56 Prozent der älteren Online-Shopper, während das für nur 46 Prozent der jüngeren wichtig ist. 53 Prozent der ab 40-Jährigen schätzen die Möglichkeit, jederzeit einkaufen zu können, im Vergleich zu 40 Prozent der unter 40-Jährigen.
26 Prozent der jüngeren Online-Käufer bestellen bevorzugt in Shops, in der als Ausgleich für das entstandene CO2 eine Spende gezahlt werden kann. Bei den Älteren trifft das dagegen nur auf 11 Prozent zu. Zwei von drei jüngeren Deutschen akzeptieren auch höhere Produktpreise bei einem nachhaltigen Versand, während bei den ab 40-Jährigen 46 Prozent dazu neigen.
Die Studie zeigt einen weiteren Trend: Rund vier von zehn Deutschen haben bereits In-App-Käufe getätigt. Dabei haben 70 Prozent der Digital Natives schon Erfahrung damit, zusätzliche Inhalte oder Funktionen in mobilen Anwendungen zu kaufen. Lediglich 29 Prozent der Befragten ab 40 Jahren haben schon mindestens einmal In-App-Käufe getätigt, 43 Prozent haben nicht vor, das zu tun. Ein Viertel der Digital Natives wünscht sich dabei Schutz vor unerwünschten Ausgaben, während es bei den Älteren lediglich 18 Prozent sind.
Wenn es ans Zahlen geht, haben sechs von zehn Digital Natives beim Online-Shopping laut Postbank bereits Ratenzahlungen oder Kreditangebote angenommen. Neben günstigen Konditionen (36 Prozent) und einem seriösen Zahlungsdienstleister (35 Prozent) ist den jungen Käufern vor allem wichtig, dass die Nutzung der Bankdienstleistungen einfach ist (35 Prozent). Über alle Altersgruppen hinweg haben 89 Prozent solche Bankdienstleitungen genutzt.