Der deutsche Logistikmarkt erzielt einen Flächenumsatz von rund 2,44 Mio. m2 (inklusive Eigennutzer) im ersten Halbjahr. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt mit einem Ergebnis von lediglich 1,02 Mio. m2 kann der Markt im zweiten Quartal sowohl bei den umgesetzten Flächen als auch bei der Anzahl der abgeschlossenen Verträge zulegen und sich mit 1,42 Mio. m2 spürbar steigern. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate. Nichtsdestotrotz bleibe das Halbjahresresultat 16 Prozent unter dem Vorjahreswert und liege mit minus 24 Prozent auch deutlich unter dem Zehnjahresschnitt.
„Die nach wie vor eher schwache wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich weiterhin bremsend auf die Nachfrage auf dem Logistikvermietungsmarkt aus“, erläuterte Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate. „Unternehmen tendieren dazu, Investitionsentscheidungen hinauszuzögern und bestehende Flächen wenn möglich zu halten.“
Bei der Branchenverteilung liegen Handelsunternehmen und produzierende Unternehmen mit jeweils rund 32 Prozent nahezu gleichauf. Logistikdienstleister belegen mit knapp 29 Prozent den dritten Rang und weisen damit im Branchenvergleich den größten Abstand zu ihrem zehnjährigen Durchschnitt auf: Gerade in diesem preissensiblen Segment werden vermehrt bestehende Lager zur Auftragsabwicklung genutzt, anstatt neue Flächen anzumieten.
Positive Signale gingen jedoch von der im Juni vorgenommenen Leitzinssenkung der EZB und den damit verbundenen sinkenden Finanzierungskosten, den niedrigeren Energiepreisen und der rückläufigen Inflation sowie von einer potenziellen Belebung der privaten Konsumausgaben durch steigende Realeinkommen aus. Für zusätzlichen Rückenwind sollte auch die langsam an Wachstumsdynamik zulegende Weltwirtschaft sorgen, heißt es im Bericht „Logistikimmobilienmarkt Deutschland Q2 2024“ weiter. „Vor diesem Hintergrund dürfte sich der Flächenumsatz bis zum Jahresende tendenziell stabil entwickeln und der Jahresumsatz voraussichtlich eher zwischen 5 und 6 Mio. m2 liegen als im Bereich des langjährigen Durchschnitts von knapp 7 Mio. m2.“