Der Geschäftsbetrieb beim insolvent gemeldeten Sanitärlieferanten Sanitop-Wingenroth (diy berichtete) soll ohne Einschränkungen weiterlaufen, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Michel in einer Pressemitteilung. „Nach meiner ersten Einschätzung ist das Unternehmen gut aufgestellt und auch technisch auf gutem Niveau. Ich sehe deshalb Chancen, dass wir hier eine gute und nachhaltige Restrukturierung erreichen können“, erklärte Michels. Die Verantwortlichen des Sanitärgroßhändlers mit Sitz in Warendorf hatten gestern beim zuständigen Amtsgericht in Münster Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Das Gericht hatte daraufhin den Rechtsanwalt von der Michels-Vorast-Insolvenzverwaltung Münster zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die 300 Beschäftigten des Unternehmens wurden bereits über die Situation informiert, ihre Löhne und Gehälter sind demnach über das Insolvenzgeld abgesichert.
Insolvenzverwalter Michels führe bereits Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten, unter anderem mit der Geschäftsführung, die den Antrag auf drohende Zahlungsunfähigkeit frühzeitig eingereicht habe. „Das ist meist ein gutes Zeichen, denn es lässt in der Regel mehr Spielraum für Sanierungsoptionen als bei bereits eingetretener Zahlungsunfähigkeit“, so Michels. Er checke jetzt mit seinem Team die Zahlen und Daten des Unternehmens, um darauf aufbauend verschiedene Sanierungsoptionen zu prüfen, „mit denen das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen geführt werden kann“.
Nach Angaben der Geschäftsführung sei der Insolvenzantrag notwendig geworden, nachdem die im vergangenen Jahr prognostizierten Umsatzerwartungen für 2024 nicht erfüllt werden konnten. „Dies betrifft sowohl mit dem Baumarktgeschäft den stärksten Geschäftsbereich von Sanitop als auch die Bereiche E-Commerce und Wohnungswirtschaft. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen sowohl an der allgemeinen Wirtschaftslage als auch an individuellen Entwicklungen im Baumarktbereich und der Wohnungswirtschaft.“
Sanitop-Wingenroth mit Sitz In Warendorf sieht sich als Full-Service-Vollsortimenter und Bindeglied zwischen der internationalen Industrie und dem professionellen Handel. Mit seinen 300 Beschäftigten erwirtschaftete es zuletzt nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von fast 95 Mio. Euro.
Diese Meldung erschien erstmals am 29.5.2024 auf diy-online.