Viele Baubetriebe sind trotz schwerer Rahmenbedingungen mit dem bisherigen Geschäftsjahr nicht unzufrieden, wie das Berner Branchenbarometer zeigt. „Der Start war solide und hat sich für die meisten Gewerke weniger dramatisch abgekühlt als noch im 2. Halbjahr 2022 befürchtet“, berichtet Thomas Eikel, Head of Segment Management Construction bei der Berner Group. Der B2B-Spezialist hat in einem länderübergreifenden Branchenbarometer insgesamt 1.227 Entscheider aus den Bereichen Holz, Stein, Metallverarbeitung und Installationstechnik befragt.
Aufgrund der allgemein herausfordernden Rahmenbedingungen waren demnach 10 Prozent der Bau-Profis für das erste Halbjahr 2023 von einem „schlechteren“ oder sogar „wesentlich schlechteren“ Geschäft ausgegangen. Tatsächlich bestätigte jetzt nur rund die Hälfte (5 Prozent), dass sich dies auch bewahrheitet hat. Mehr als 15 Prozent sagten: Das Geschäft lief besser als gedacht.
„In Deutschland und Österreich kommen deutlich weniger Aufträge nach und man zehrt vom Bestand“, berichtet Thomas Eikel. „Rund 10 Prozent der Bauprofis haben das erste Halbjahr jedoch deutlich schwächer vorausgesagt als sie es aus heutiger Sicht bewerten.
Der Ausblick für die kommenden sechs Monaten wird dabei je nach Land und Gewerbe unterschiedlich beurteilt. „Wir sehen hier kein einheitliches Bild“, sagt Thomas Eikel. Der Stimmungsindex sei mit vielen Schwankungen versehen, die positiv wie negativ von mehreren Seiten beeinflusst würden. „Bis auf den Einzelmonat Juni, der in allen Ländern und Gewerken nach unten gezeigt hat, waren die Bau-Profis zuletzt aber zumindest wieder etwas optimistischer als noch vor 6 Monaten.“