Trotz Materialknappheit, Lieferengpässen und Preissteigerungen investieren Händler Milliarden in ihre Läden, zeigt die EHI-Studie Laden-Monitor 2023. Insgesamt 9,12 Mrd. Euro haben Handelsunternehmen in Deutschland demnach 2022 für Bau, Technik und Optik ihrer stationären Geschäfte ausgegeben. Bei stark eingeschränkter Expansion liegt der Fokus für 68 Prozent der Händler auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen.
Die Bindung der befragten Händler an langjährige Stammlieferanten hat für 64 Prozent dafür gesorgt, dass Lieferfähigkeiten gesichert und bereits laufende oder geplante Ladenbauprojekte umgesetzt werden konnten. Dennoch gebe es jetzt häufiger Lieferantenwechsel, so das EHI. Im Bereich Beleuchtung seien diese stark getrieben von den Innovationsrhythmen bei der Weiterentwicklung der LED, um angesichts gestiegener Energiekosten Einsparungen realisieren zu können.
Langfristige Nutzung der Ladeneinrichtung
Im Nonfood-Handel sind die Kosten je nach Investitionsbereich und eingesetztem Material zwischen 20 und vereinzelt bis zu 50 Prozent gestiegen. Angesichts schwer abzuschätzender weiterer Preissteigerungen für Materialien, Energie und Personal seien längerfristige Investitionsplanungen und größere Neu- und Umbauprojekte für den Handel kaum mehr möglich, unterstreichen die Forscher. Stattdessen werde über Light-Umbauten und kleinere Refresh-Lösungen mehr in die Breite investiert. Dabei spielt immer mehr die Wiederaufbereitung und Weiterverwendung von Ladeneinrichtungen eine Rolle sowie Refurbishment-Lösungen, die auf vorhandenen, modularen Konzept- und Einrichtungsmodulen aufsetzen.
Hinzu komme, so die Handelsexperten, dass Ladenflächen heute nicht mehr ausschließlich als reine Verkaufsflächen geplant würden, sondern zunehmend einer flexibleren Gestaltung als Community-Treffpunkt unterlägen.