Mit dem Hinweis „überraschend erfolgreich“ hat das IFH Köln jetzt noch einmal Zahlen aus dem deutschen Gartenmarkt 2021 veröffentlicht und bislang vorliegende Daten nach oben korrigiert. Die neuen „Markt- und Distributionsdaten Garten“ des Marktforschungsunternehmens in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband Garten (IVG) sprechen von einer auch im Jahr 2021 anhaltenden Sonderkonjunktur aufgrund der Corona-Pandemie. Der Markt ist dieser Analyse zufolge um 2,7 Prozent auf ein Volumen von 21,4 Mrd. Euro (zu Endverbraucherpreisen) gewachsen.
Aber nicht nur die Pandemie habe dem Markt zu seiner überraschenden Entwicklung verholfen, so die Marktforscher; hinzu seien wie in vielen Branchen deutliche Preissteigerungen gekommen, ohne die der Markt 2021 wohl mit einem Minus von rund zwei Prozent abgeschlossen hätte.
Starke Gewinner
Die Analyse einzelner Segmente und Entwicklungen deckt sich mit den bislang in der Branche bekannten Angaben. So haben laut IFH insbesondere die Segmente Gartenausstattung, Holz im Garten sowie Grün Outdoor an Bedeutung gewonnen. Aber auch die Warengruppe Indoorpflanzen hat einen starken Zuwachs verbucht, der jedoch weniger in einem Mengenzuwachs als vielmehr in den sichtbar gestiegenen Preisen zu begründen ist, so die Marktforscher.
„Die klimatische Komponente – normalerweise Einflussfaktor Nummer Eins für den Gartenmarkt – stand auch 2021 wieder im Schatten der coronabedingten Sonderkonjunktur. Die veränderten Rahmenbedingungen haben dabei nicht nur zu leichten Verschiebungen in den Warengruppen geführt, sondern auch die Rolle des Onlinehandels im Gesamtmarkt weiter gestärkt“, erläutert Christian Lerch, Senior Consultant am IFH Köln.
Rückgang im DIY-Handel
Die Bau- und Heimwerkermärkte haben nach dem Rekordplus von 17 Prozent im Jahr 2020 im Folgejahr einen Umsatzrückgang in ihrem Gartengeschäft von knapp 7 Prozent verbucht. Das zweitwichtigste Vertriebsformat, der Gartenfachhandel, hat dagegen seinen Abwärtstrend – zumindest temporär – gestoppt.
Der Onlinehandel mit Gartenprodukten hat innerhalb der vergangenen beiden Jahre die höchsten Wachstumsraten vorzuweisen. Dadurch ist sein Marktanteil 2021 auf 7,5 Prozent gestiegen, in einzelnen Warengruppen ist er jedoch erheblich höher. Insbesondere bei Garten- und Balkonmöbeln nähert sich der Marktanteil online der 30-Prozent-Marke.