Die Themen Wachstum und Nachhaltigkeit standen im Mittelpunkt einer im Internet abgehaltenen Pressekonferenz von Gardena. Pär Åström, President der Gardena Division im Husqvarna-Konzern, betonte darin mehrfach, dass Gardena ausdrücklich und seit einigen Jahren eine Wachstumsstrategie verfolgt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist der Umsatz (wie bereits gemeldet) um 8,5 Prozent auf 7,358 Mrd. SEK (726 Mio. Euro) gestiegen. Für das gesamte Jahr 2020 hatte Gardena ein Plus von 13,0 Prozent auf 9,427 Mrd. SEK (934 Mio. Euro) gemeldet. Damit hat das Unternehmen seinen Jahresumsatz von 2014 bis 2020 mit einem Plus von 124 Prozent deutlich mehr als verdoppelt. Der Umsatz jeweils im ersten Halbjahr ist in diesem Zeitraum um 157 Prozent gestiegen.
„Die Leidenschaft fürs Gärtnern wird weiterhin wachsen“, äußerte sich Åström zuversichtlich zu den Aussichten auf die kommenden Jahre. „Die Zukunft ist glänzend für ein Gartenunternehmen wie Gardena“, sagte der Gardena-Chef. Der Hersteller hat den Angaben zufolge sein Geschäft vor allem im Ausland weiter gestärkt. Obwohl der Jahresverlauf in den Heimatmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz von ungünstigem Wetter für die Gartenbewässerung mit viel Regen geprägt war, sind die Umsätze auch hier leicht gewachsen.
Pär Åström und Tobias M. Koerner, Vice President Global Sales von Gardena, berichteten allerdings auch von den Schwierigkeiten in der Lieferkette. Insbesondere gestiegene Frachtkosten, die mangelnde Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten sowie die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Metall und Kunststoff fielen ins Gewicht. So sind beispielsweise die Preise für einen Container aus Fernost von rund 1.000 USD auf jetzt 9.000 USD gestiegen, erläuterte Koerner. Die erhöhten Kosten werden dazu führen, „dass die Preise für unsere Produkte ansteigen werden. Darüber haben wir unsere Handelskunden bereits informiert“, fügt er hinzu.
Einen Schwerpunkt setzt Gardena auch in der Kommunikation auf das Thema Nachhaltigkeit. Dazu hat das Unternehmen ein eigenes Programm namens „Sustainovate“ initiiert, das sich in den kommenden fünf Jahren auf drei Handlungsfelder konzentriert: die weitere Reduzierung von Treibhausgasen, eine effiziente und sparsame Pflanzenbewässerung und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz von recycelten Materialien.
65 bis 90 Prozent Recycling-Anteil
Dazu stellt Gardena für die kommende Saison eine eigene Produktfamilie unter dem Namen „EcoLine“ vor, in deren Produktion recycelte Materialien eingesetzt werden. Sie besteht aus einer Grundausstattung für die Bewässerung mit Brause, Regner und Verbindern sowie drei Handgeräten und einer Gartenschere. In den Kunststoffanteilen steckt zu mindestens 65 Prozent recyceltes Material, das zum überwiegenden Anteil aus Haushaltsmüll stammt. Bei einigen Produkten sind es sogar mehr als 90 Prozent. Auch die Metallteile bestehen teilweise aus recyceltem Material. Die jeweiligen Anteile werden für jedes Produkt genau einzeln ausgewiesen. Wegen des Recyclingmaterials verzichtet Gardena bei dieser Produktlinie ganz auf die Farbe Orange, die meisten Kunststoffelemente sind schwarz. Die Verpackung besteht aus recycelter Wellpappe. Die Produktlinie ist bereits für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2022 nominiert.