Im Bundesland Sachsen zeigten sich die Betreiber von Bau- und Gartenmärkten in den vergangenen Tagen besonders renitent. Das sächsische Sozialministerium hatte Ende April 2021 beschlossen, in dem Bundesland Gartenmärkte, die an einen Baumarkt angeschlossen sind, zu schließen. Die Entscheidung der Sozialministerin Petra Köpping ist strittig. Kritiker sprechen von einer ministeriellen „Eigeninterpretation“ der sogenannten Bundesnotbremse.
Stephan Lichtenstein, Betreiber von sieben Leitermann-Märkten in Sachsen und in Thüringen, platzierte am Sonntag, den 2. Mai 2021, kurzerhand vor den Türen des Sozialministeriums unter dem Motto „Hier platzen Sachsens Gartenträume – Danke Frau Köpping!“ eine Pflanzen- und Blumenauswahl im Wert von 15.000 Euro.
Auch andere Baumarktbetreiber widersetzten sich in Sachsen nach Zeitungsberichten inzwischen der Verordnung. So hatten Gartenabteilungen von Obi, Hornbach und Toom beispielsweise in Görlitz und Niesky weiterhin geöffnet. Den Baumarktbetreibern drohten seit dem gestrigen Montag (3.5.2021) Bußgelder bis zu 25.000 Euro, wenn sie ihre Gartenmärkte über einer Inzidenz von 100 weiterhin öffneten.
Inzwischen hat das Bundesland eingelenkt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer kündigte an, dass Baumärkten angegliederte Gartenmärkte in seinem Bundesland weiterhin geöffnet bleiben könnten. Der Blick in andere Bundesländer zeige, dass Gartenmärkte überall geöffnet bleiben würden.