Der E-Commerce hat die Handelswelt auf den Kopf gestellt. Einkaufen ist bequem; der Kunde kauft, wann und wo er will. Doch der Wandel im Handel geht weiter, auch in der Baumarktbranche. Ein bekanntes Vergleichsportal baut aktuell das Segment Baumarktartikel auf und ist in Gesprächen mit Zulieferern sowie Baumärkten. Die Pandemie war der Beschleuniger für digitale Beratung im Baumarkt. Mit dem ManoMano-Marktplatz ist ein Online-Pure-Player in den Markt eingedrungen. Hornbach hat in sein Interconnected-Retail-Programm hohe zweistellige Millionensummen investiert und wohl nicht nur den besten Webshop der Branche, sondern auch ähnlich wie Ikea eine sehr gute Verbindung zur stationären Fläche geschaffen. Zudem werden viele neue Formatideen getestet und ausgerollt.
Der Baumarkt der Zukunft ist klein oder mittel oder groß; er ist analog und unbedingt zugleich auch digital; er kann flexibel dauerhaft oder temporär stationär sein, aber auch durchaus mobil. Der Baumarkt der Zukunft ist auf jeden Fall hybrid und ganz nah am Kunden und dessen Bedarf.
Fakt ist, die stationäre Welt verändert sich, je digitaler sie wird. Fakt ist auch, dass der Baumarkt der Zukunft ganz nah und präsent beim Kunden sein muss. Der Baumarkt der Zukunft bietet seinem Kunden genau das Sortiment, das er gerade benötigt – zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Menge und Qualität mit so wenig wie möglich Aufwand für den Kunden und natürlich zu einem guten Preis. Und auch wenn der Onlineumsatz im gesamten Handel stetig wächst und 2020 jetzt schon 12 Prozent ausmacht (im Segment Heimwerken/Garten laut IFH Köln 7,1 Prozent), so wird das reine Onlinegeschäft für Baumarktartikel eher begrenzt sein. Der Versand für große und schwere Artikel wie Baustoffe, Holz, Böden oder Baufertigteile direkt zum privaten Endkunden wird immer mit zum Teil hohen Zusatzkosten verbunden sein. Der Click & Collect-Service ist dagegen für den Kunden kostenlos. Der Weg des Kunden in den stationären Baumarkt zur Reduzierung der Projektkosten ist also gerade bei logistisch aufwändigeren Produkten durchaus sinnvoll.
Expansion durch Differenzierung…
Aktuell hat der Kunde eine Gesamtfahrzeit von durchschnittlich rund 40 Minuten im ländlichen Raum und rund 15 bis 20 Minuten in der Stadt (außerhalb der Rushhour) zum nächstgelegenen Baumarkt, hat Klaus Peter Teipel ermittelt. Für größere Projekte nimmt der Kunde allerdings weitaus längere Fahrzeiten zu den großen und preisaktiven Destination Stores in Kauf.
Bedeutet: Wenn man…