Das POS-Konzept wurde überarbeitet und soll nun dem Kunden bessere Orientierung bieten. 
Das POS-Konzept wurde überarbeitet und soll nun dem Kunden bessere Orientierung bieten. 

Mem

Die Problemlöser

Das Markenkonzept von Mem, einem Anbieter von DIY-Produkten rund um das Zuhause, wurde vollständig überarbeitet. Vor dem Start des Rollouts erhielten Kunden die Möglichkeit, einen ersten Blick in die „Blackbox“ zu werfen. 

Unter dem Motto „Gut. Besser. Besserer.“ hat Mem im Oktober 2021 in den Räumlichkeiten seines Messebauers in Halle (Westfalen) auf mehr als 500 m² den Relaunch seiner Abdichtungsrange präsentiert. In diesem Monat gab es fast täglich Treffen, bei denen Kunden durch die Halle geführt und über das neue Konzept informiert wurden. Ein Markenfilm, abgespielt auf einer großen Leinwand, bildete den Einstieg des Rundgangs. Die Blackbox, wie die Vertreter des Unternehmens die Präsentationsfläche nannten, machte ihrem Namen alle Ehre: Ganz in schwarz gehalten und damit auch entsprechend der Farbgebung der Mem-Produkte, umfasste sie sieben Stationen, an denen Mitarbeiter aus dem jeweiligen Bereich verschiedene Aspekte der Neuauflage vorstellten.  

Besucher der „Blackbox“ wurden zunächst mit einer Vorführung des aktuellen Markenfilms begrüßt. 
Besucher der „Blackbox“ wurden zunächst mit einer Vorführung des aktuellen Markenfilms begrüßt. 

#diehausbesserer

Mithilfe einer Konsumentenumfrage hatte der Anbieter das Verhalten der Kunden im Vorfeld zum Relaunch analysiert und Bedürfnisse ermittelt sowie sogenannte Buyer Personas definiert. Das daraus resultierende neue Konzept soll den Kunden vom Problem bis zum Kauf optimal begleiten.

Immer mehr Endverbraucher informieren sich, schon bevor sie in den Baumarkt kommen, so eines der Studienergebnisse. Deshalb reiche es nicht mehr aus, nur stark am POS zu sein, ist Mem überzeugt. In der ersten Orientierungs- und Suchphase, die im Internet beginnt, ist der Hersteller daher an der Seite der Endverbraucher. Dazu wird mit Jasmin und Heiko, den Hausbesserern, ein Helfer-Paar etabliert, das Vertrauen, Kompetenz und Glaubwürdigkeit vermitteln soll. Das Duo soll den Endverbraucher bereits online zum richtigen Produkt führen, von da aus ans Regal, ihn am POS beraten, bei der Produktsuche helfen und bei der Anwendung unterstützen. In verschiedenen Videotutorials präsentieren #diehausbesserer diverse Abdichtungs-Produktlösungen samt Anwendung. Zunächst stehen zehn Clips zur Verfügung. Die Zahl werde stetig erweitert, wie Ute Schoone, Head of Product Management, unterstreicht. Mit dem Duo könnten sich Heimwerker und sogenannte mobile Generalisten identifizieren, erklärt die Produktmanagerin. So sollen Ängste und Barrieren abgebaut und Kundennähe aufgebaut werden. Zudem wolle man dadurch das Prinzip der Helfermarke Mem auf den POS übertragen, so Schoone.

Die Hausbesserer Jasmin und  Heiko erklären in verschiedenen Videos, wie Mem-Produkte richtig an­ge­wendet werden und welche Mög­lichkeiten sie Heimwerkern bieten. 
Die Hausbesserer Jasmin und  Heiko erklären in verschiedenen Videos, wie Mem-Produkte richtig an­ge­wendet werden und welche Mög­lichkeiten sie Heimwerkern bieten. 

Mem besser finden

Um Orientierung im Markt zu schaffen, wurden Design, Bezeichnung und Portfolio optimiert und ein einheitlicher Markenauftritt entwickelt. Die Aufmachung umfasst ein neues Farbleitsystem, größere Bezeichnungen und klare Piktogramme. Die neue Sortimentsstruktur und das Produktlayout gliedern sich in die Anwendungsbereiche Dach, Wand, Balkon, Keller, Boden, Bad, Universal und Vorstrich.  

Das Logo bleibt unverändert, verzichtet aber auf die Subline „Dichten. Kleben. Pflegen“. Auch das Aussehen der Produkte wurde angepasst und stellt sich nun aufgeräumter dar, wie das Unternehmen unterstreicht. So findet sich darauf das Symbol des jeweiligen Anwendungsbereiches, das Mem-Logo, ein Foto der Hausbesserer inklusive QR-Code, der zu einer Videoanleitung führt, eine eindeutige Produktbezeichnung, Subtitel und Illustrationen, die Anwendungsmöglichkeiten veranschaulichen. Ebenso werden die wichtigsten USPs genannt und die jeweils gültigen Siegel, etwa zur Nachhaltigkeit abgebildet. Auf der Rückseite findet sich eine Anleitung samt Hilfestellung, was für die Umsetzung des Projekts benötigt wird. Die Verpackung soll sukzessive auf Recycling umgestellt werden, ebenso sollen leichtere Materialien verwendet werden, um die Transportkosten zu reduzieren. Die Namen der Produkte sind nun an den Anwendungsbereich gekoppelt. So wurde zum Beispiel aus der Mem Sperr-Schicht die Mem Balkon-Abdichtung.

Auf den Produkten finden sich nun das Symbol des jeweiligen Anwendungsbereiches, das Mem-Logo, ein Foto der Hausbesserer inklusive QR-Code, eine eindeutige Produktbezeichnung, Subtitel und Illustrationen der Anwendungsmöglichkeiten. 
Auf den Produkten finden sich nun das Symbol des jeweiligen Anwendungsbereiches, das Mem-Logo, ein Foto der Hausbesserer inklusive QR-Code, eine eindeutige Produktbezeichnung, Subtitel und Illustrationen der Anwendungsmöglichkeiten. 

Die Sortimentsstruktur wurde vereinfacht und bietet, wie Mem hervorhebt, mehr Leistung pro Produkt. Die Produktanzahl wurde auf 80 Prozent des ursprünglichen Portfolios reduziert – trotzdem decke man alle Kernbereiche und Bedürfnisse der Kunden ab, so der Hersteller. Dadurch soll eine hohe Komplexität des Sortiments verhindert und der Fokus auf nachhaltige und emissionsarme Produkte gelegt werden.

Für die Regalpräsentation am POS haben die Ostfriesen ein beleuchtetes Shop-in-Shop-System entwickelt. Im Fokus steht dabei das neue Farbleitsystem. Es soll die Orientierung erleichtern. „In der Regel ist es ja so: Der Kunde hat ein Problem und sucht im Baumarkt eine Lösung. Das haben wir erkannt und wollen uns nun wegbewegen vom Denken in Produktkategorien oder Tätigkeiten hin zur Lösungen verschiedener Probleme“, erklärt Geschäftsführer Olaf Memmen. Neue Regalblenden, Bodenaufkleber und Schilder sollen zusätzliche Unterstützung bei der Kaufentscheidung bieten. QR-Codes leiten über zur Mem-Website, auf der weitere Informationen und Videos zur Verfügung stehen. Das Regalkonzept soll in mehr als 1.600 Märkten deutschlandweit ausgerollt werden. Ergänzt wird es durch Zweit- und Kassenplatzierungen.  

Die neue Sortimentsstruktur ist gegliedert nach acht verschiedenen Anwendungsbereichen.     
Die neue Sortimentsstruktur ist gegliedert nach acht verschiedenen Anwendungsbereichen.     

Digitale Kommunikation

Herzstück des neuen Onlinekonzepts ist eine optimierte Website mit einem aufgeräumten Design, verbesserter Navigation und neuen Features, die Anfang dieses Jahres an den Start geht. Um den Kunden auf der Customer Journey zu begleiten, setzt Mem darüber hinaus beim digitalen Mix auf eine Kombination aus Content Marketing und Ads. Dabei werden die Youtube-Videotutorials der Hausbesserer verwendet, außerdem Postings auf Social Media und Ratgeber-Beiträge auf der Mem-Website. Ein Gewinnspiel zum Start des Relaunches soll zusätzlich für Aufmerksamkeit sorgen.  

Auch die Website wurde auf den neuesten Stand gebracht.
Auch die Website wurde auf den neuesten Stand gebracht.

Mem-Campus

Mem bietet dem Handel und Heimwerkern zudem über den Mem-Campus Unterstützung durch Wissensvermittlung an. „Die Schulungsplattform ist übersichtlich, einfach zu erreichen und kostenlos“, sagt Memmen. In Form von Schulungsvideos aufbereitete Inhalte mit anschließenden Multiple-Choice-Tests sollen die Nutzer fordern und weiterbilden. Außerdem stehen Liveses­sions und Experten-Vorträge auf dem Programm, bei denen Interaktivität und direkter Austausch möglich sind. Nach der korrekten Absolvierung einer Lektion steht ein Zertifikat zum Download bereit. Ergänzend zu der Onlineplattform will Mem verstärkt Schulungen vor Ort in den Baumärkten anbieten.  

Rund zwei Jahre haben die DIY-Experten aus Leer an dem neuen Konzept gearbeitet. Offizieller Start ist Anfang 2022, bis Ende des zweiten Quartals sollen bundesweit alle Baumärkte ausgerüstet sein, so das Ziel. 

Auf dem MEM-Campus gibt es Schulungsvideos zu verschiedenen Themen.
Auf dem MEM-Campus gibt es Schulungsvideos zu verschiedenen Themen.

45 Jahre Mem: Geboren in Leer, zu Hause im Baumarkt

Im Jahr 2022 feiert Mem sein 45-jähriges Bestehen. „Anlässlich unseres Jubiläums wollten wir etwas Neues wagen“, betont Olaf Memmen. Angefangen hatte das Unternehmen im ostfriesischen Leer mit Sanierungsprodukten zur Bekämpfung von Krisensituationen, wie Schäden an Bohrtürmen oder Wassereinbrüchen im Hoch- und Tiefbau. Das verlief laut Mem so erfolgreich, dass man sich entschloss, künftig auch Heimwerker anzusprechen – mit Produkten zum Dichten, Kleben und Pflegen rund um das ganze Haus. Das stetig expandierende Unternehmen gehört zur Arkema-Gruppe und ist eine Tochtergesellschaft des Kleb- und Dichtstoffherstellers Bostik GmbH.

Auch vor dem Hintergrund, dass MEM und Bostik immer mehr zusammenwachsen, wie Ute Schoone unterstreicht, wurde im August 2021 das Marketing der Bostik DACH-Region neu strukturiert und verstärkt. Markus Hildner (ehemals Marketing Manager Construction) verantwortet als Marketing Director C&C DACH das Gesamtmarketing des Consumer- und Construction-Bereiches der DACH Region. Das Marketing gliedert sich jetzt in drei spezialisierte Bereiche. Christian Kleemann (Marketing Manager C&C DACH), Denise Schmidlin (Digital Manager C&C DACH) und Ute Schoone (Head of Product Management C&C DACH) bilden mit ihren Teams die Säulen der neuen Konstellation. Vorher waren sie in anderen Position bei MEM/Bostik tätig. Im April 2021 wurde der Bereich der Anwendungstechnik der Bostik DACH-Region neu strukturiert. Wilhelm Volkmann verantwortet als Leiter der Anwendungstechnik zusätzlich den DIY-Bereich mit der Marke MEM.

Dass die Deutschen in der Coronazeit nicht in den Urlaub gefahren seien und stattdessen Zeit und Geld in ihr Zuhause gesteckt hatten, habe MEM gutgetan, berichtet Memmen. Jedoch hatte das Unternehmen im laufenden Jahr auch mit Preissteigerungen zu kämpfen, ergänzt Ute Schoone, und habe diese auch an den Handel weitergeben müssen.

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