Christian Keller, Inhaber von Kellerdigital, einem Dienstleistungsunternehmen für Onlinemarketing für Handwerksunternehmen.
Der Autor: Christian Keller, Inhaber von Kellerdigital, einem Dienstleistungsunternehmen für Onlinemarketing für Handwerksunternehmen.
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Das attraktive Handwerk

Deutsche Handwerksbetriebe zeigen sich innovativ, wenn es um potenziellen Nachwuchs geht. Vielleicht kann die DIY-Branche davon etwas lernen. 
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Das deutsche Handwerk ist stark: Hieraus begründet sich der Mittelstand, die Wirtschaft baut darauf. Trotzdem fehlten nach einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums im Jahr 2020 gut 65.000 Fachkräfte. Ist das Handwerk noch zu retten?

 

Erster Ansatzpunkt: Präsenz

Wo gibt es heute im Alltag Berührungspunkte zwischen Handwerk und Jugendlichen? Junge Menschen haben überwiegend Kontakt mit Gleichaltrigen und bleiben stärker unter sich als früher. Die Dorfgemeinschaften sind aufgebrochen. Inserate in Zeitungen und an Bushaltestellen bringen wenig, denn das kommt nicht an. Das Handwerk muss in Medien präsent sein, die die jungen Menschen nutzen – das sind die sozialen Medien im Internet. Die Verweildauer hier ist größer als im Radio oder Fernsehen.

 

Zweiter Ansatzpunkt: Image

Was genau ist Handwerk für junge Menschen? Ist im Haushalt etwas kaputt, gibt es vielleicht sogar Berührungspunkte. Wasserrohrbruch, neue Heizanlage, Sanierungen im sanitären Bereich sind solche Beispiele. Oft genug denken viele, es ginge beim Handwerk z. B. besonders im SHK Handwerk nur um „Gas-Wasser-Scheiße“ – gesehen wird also nur der unschöne Teil. Dabei ist diese Art von Arbeit nur ein kleiner Teil des Alltagsgeschäfts. Handwerk ist eben auch, wenn eine Hausfassade individuell gestaltet wird (unter Umständen mit Airbrush-Techniken, besser bekannt als Graffiti). Handwerk hat coole Seiten, die auch Jugendliche berühren – als Tischler/Schreiner (Stichwort Sägen, Bauen) genauso wie im bereits zitierten sanitären Bereich (Montage und Wartung von thermischen Solaranlagen wie auch der gesamten Klimatechnik in industriellen Anlagen, Flughäfen und sogar Serverfarmen). Das Problem ist: Die wenigsten Jugendlichen wissen das. Werbung bedeutet Aufklärung.

Wer nun aber einen 360-Grad-Image-Film über das Unternehmen zeigt, setzt wieder bei konservativen Werten an. Starke Fotos, einzelne Maschinen, und vor allem Menschen in Interaktion mit Computern und Maschinen zeigen Handwerk realistischer als eine Werkbank, auf der Bleistift, Schraubenzieher und Hammer liegen.

 

Dritter Ansatzpunkt: Karriere und Einkommen

Wer Karriere machen und viel verdienen will, muss nicht studieren. Handwerker, vor allem Meister, verdienen mehr als die meisten Betriebswirtschaftler. Und das hat nicht nur mit der mangelnden Konkurrenz zu tun, sondern damit, dass Handwerk sehr gut bezahlt ist. Die Karrierechancen sind außerordentlich gut: Oft besteht die Möglichkeit, irgendwann einen Betrieb zu übernehmen und sich selbständig zu…

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