Wortwörtlich im grünen Bereich präsentierte sich Sopro Bauchemie bei seiner Pressekonferenz im Dezember. Dabei kam ein Greenscreen zum Einsatz, der in dem neuen Mediacenter in Wiesbaden aufgebaut worden war. Auf diese Weise konnten die Geschäftsführer Andreas Wilbrand und Michael Hecker – ähnlich einer Wettervorhersage – ihre Berichte anhand von großen Grafiken veranschaulichen. Und auch Mario Sommer, Leiter Anwendungstechnik bei Sopro, wusste die Technik gezielt einzusetzen: Zu jedem vorgestellten Projekt erschien das passende Hintergrundbild, sodass man sich beinahe wie live auf der Baustelle fühlte. Anhand von Videoausschnitten gab er zudem einen Einblick in die Themenbreite der Sopro-Schulungen. Darüber hinaus stellte Sommer den Fliesenkleber Mega Flex S2 vor, der bei Spannungen im Fliesenboden dafür sorge, dass die Beläge nicht auseinanderbrechen. Die neue Generation dieses Produktes komme 2021 auf den Markt, kündigte er an.
Geschäftsführer Michael Hecker fasste die internationalen Entwicklungen zusammen. Im laufenden Jahr habe man den Gesamtumsatz der Sopro-Gruppe erneut deutlich steigern können. Kumuliert mit allen Umsätzen der Auslandstöchter und Exportaktivitäten, werde das Gesamtunternehmen im Jahr 2020 voraussichtlich ein Wachstum von über 8 Prozent auf insgesamt etwa 255 Mio. Euro erreicht haben, erläuterte er den Stand im Dezember. Wesentlichen Anteil daran habe vor allem Deutschland, aber auch die Auslandsgesellschaften hätten ihre Beiträge dazu geleistet. „Glücklicherweise waren unsere Teams von Corona gesundheitlich fast nicht betroffen“, betonte er. Ebenso habe man die Lieferfähigkeit durchgängig aufrechterhalten können.
Wichtig für die Einschätzung der Marktsituation ist bei Sopro vor allem die Geschäftsentwicklung auf dem Fliesenmarkt. Dieser habe nach Angaben des Verbandes italienischer Keramikhersteller Confindustria Ceramica 2020 in allen Ländern deutlich abgenommen, so Hecker. Die Rückgänge bewegten sich demnach zwischen 2 Prozent in der Schweiz und bis zu 20 Prozent in Ungarn. Daher sei es umso erstaunlicher, dass sich die Umsätze in der Sopro-Gruppe im Geschäftsjahr 2020 so positiv entwickelten.
Für die Bau 2021 hatte Sopro seine Teilnahme abgesagt. Doch „wie sollen wir dann unsere neuen Produkte präsentieren?“, fragte Andreas Wilbrand. Um die Absagen zu kompensieren, habe man einige Maßnahmen ergriffen. So ist im Februar und April eine sogenannte Innovation Tour geplant, bei der Neuheiten vorgestellt werden. Auch die Sopro-Roadshow wird ausgebaut, und ein mobiles Messekonzept für kleinere Veranstaltungen wurde entwickelt. Darüber hinaus gibt es mit der Auszeichnung der Systemhändler für langjährige Zusammenarbeit ein neues Kundenbindungstool.