Multitasking ist eine Kunst. Unterschiedliche Aufgaben unter verschiedenen Bedingungen gleichzeitig zu bewerkstelligen, hat auch das Leben in der Covid-19-Pandemie geprägt. Dazu gehört insbesondere die fortschreitende Digitalisierung von Kommunikation, Lernen und Shopping.
Die Krise lässt sich dabei immer auch als Chance betrachten. Auf die Bau- und Gartenmarktbranche trifft das definitiv zu. Mehr Zeit zu Hause und eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten haben dem Trend zum Home Improvement, also dem Ausbau und der Verschönerung der eigenen vier Wände, einen großen Schub gegeben. Dies spiegelt sich in den jüngst veröffentlichten Zahlen des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten (BHB): Bei einem Gesamtumsatz von 22,14 Mrd. Euro in Deutschland schlägt 2020 ein Plus von 13,8 Prozent für die Bau- und Gartenfachmärkte zu Buche.
Maßgeblich zur Überwindung des Lockdown-Blues bei den Konsumenten trug der E-Commerce bei. Laut E-Commerce-Verband BEVH stiegen die E-Commerce-Umsätze (brutto) im ersten Halbjahr 2021 um 23,2 Prozent auf 45,2 Mrd. Euro. BEVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer sieht darin bereits Zeichen für einen „Substanzeffekt“, mit dem auch nach Corona zu rechnen sei.
In all diesen DIY-Wachstumsszenarien spielt die Logistik eine maßgebliche Rolle. Gefragt sind vor allem strategische Partnerschaften, die den Weg zu neuen Geschäftsmodellen ermöglichen. Dazu bedarf es erst einmal eines durchgängigen und jederzeit transparenten Transports von Gütern und den begleitenden Daten, von der Produktion in Asien bis zum Baumarkt – oder auch gleich bis zur Haustür, je nach Präferenz des Empfängers.
Der Wermutstropfen: Die Gefahren der Pandemie sind weiter präsent und werden zusätzlich durch Markteffekte verstärkt. Denn es geht nicht allein um geschlossene Produktionsanlagen, Grenzen oder Handelsfilialen während der Lockdowns. Hinzu kommen derzeit auch Überlastungseffekte in den Lieferketten, die nach Hochfahren der Konjunktur weltweit spürbar werden. Sei es, weil die Staus auf den Welthandelsrouten anhalten, Container und Paletten knapp werden, internationale Zoll- und Handelsstreitigkeiten den Aufschwung einbremsen – oder weil es dann in Europa schlicht an Fahrerinnen und Fahrern fehlt, die Güter von A nach B bringen. All dies wirkt tief in gewohnte Logistikprozesse und am Ende auch in die Kosten- und Preisstrukturen hinein. Denn resiliente Lieferketten, die zum Beispiel auf einer breiter aufgestellten Lieferantenbasis aufsetzen, sind per se komplexer aufgestellt.
Um sie zu steuern, sind ressourcenstarke, robuste und dennoch fein ausbalancierte Transport- und Logistiknetzwerke nötig. Sicherheit, Qualität und Transparenz – in der aktuellen Lage erfolgsentscheidender als Effizienz und Geschwindigkeit – resultieren aus einem homogenen Netz und einer homogenen IT. Dazu kommt das Engagement von gut ausgebildeten Logistikspezialisten, die auch in schwierigen Situationen Lösungen finden können. Zudem stellen vorausschauend geplante Lagerkapazitäten einen wichtigen Faktor für die Branche dar, um die Warenverfügbarkeit im Herbst- und Wintergeschäft zu sichern. Mit diesen Netzwerkressourcen im Rücken ist die Branchenlösung Dachser DIY Logistics seit über 20 Jahren gemeinsam mit Herstellern und Händlern gewachsen.
Das bedeutet auch, den Wandel zu unterstützen. Schon vor der Pandemie begann der Trend zu Omnichannel Logistics. Ausgangspunkt dafür ist, dass der Handel eine Vielzahl von individuellen Kaufoptionen und Shopping-Erlebnissen im B2B- und B2C-Geschäft bietet. Das beginnt bei der freien Auswahl von der Beratung im Markt über die Online-Unterstützung durch Apps bis hin zur Option, einzelne Produkte im nächsten Markt erst einmal nur ansehen oder sogar ausprobieren zu können, um die Artikel dann direkt im oder am Markt abzuholen oder sich bequem nach Hause liefern zu lassen.
Für die Baumarktlogistik bedeutet das, all diese Prozesse gleich mitzudenken und entsprechende Wege für eine solche digitale/analoge Customer Journey zu bereiten. Das ist zum Beispiel das Zustellungs-Avis, das schon automatisiert auf den Weg gebracht wird, sobald die Sendung die Ausgangsniederlassung verlässt. Über Schnittstellen, EDI-Anbindungen, Links und Portale sind die jeweiligen Warehouses und Umschlaglager, die Verkaufsstellen und Showrooms der Kunden sowie letztlich auch die privaten Empfänger in die Transport- und Logistikprozesse eingebunden.
Der Autor
B2C-Lösungen gehen in der Regel mit mehr Aufwand und höheren Kosten einher. Schließlich sind die Liegezeiten auf den Umschlaglagern in der Regel bedeutend länger und die Avisierungsprozesse aufwändiger. Dies effizient zu managen, schaffen in erster Linie große Logistiknetzwerke, wie Dachser sie betreibt. Mit Erfahrung, Manpower und digitalen Technologien wird eine spezielle Branchenlösung wie Dachser DIY Logistics zum „One-Stop-Shop“ für alle Transport- und Logistikanforderungen. Das ist in diesen transformativen Zeiten alles andere als trivial. Denn Multitasking will schließlich gelernt sein.