Den Gardena garden award 2021 hat das Unternehmen Meine Ernte gewonnen. Der Preis wurde Anfang September in einer digitalen Live-Veranstaltung übergeben. Die Jury hatte kurz zuvor ebenfalls online beraten und war zu einer klaren, wenn auch nicht einstimmigen Entscheidung gekommen.
Die Auszeichnung zielt auf Unternehmer, Erfinder und Gründer aus der Gartenszene. In diesem Jahr waren speziell innovative Lösungen für den Garten gefragt, die dessen Rolle in einem „New Tomorrow“ adressieren.
Pär Åström, President der Gardena Division im Husqvarna-Konzern, würdigte auf der Preisverleihung die dynamische Entwicklung, die die Start-up-Szene gerade im grünen Markt derzeit aufweist. Dabei haben sich seiner Beobachtung nach die Akzente bei den Trends verschoben. Nach wie vor spiele Digitalisierung eine Rolle, und Nachhaltigkeit gewinne weiter an Tiefe; außerdem gebe es einen Trend vom Produkt hin zu Service. „Und es gibt jetzt einen starken Trend zur Community“, betonte er.
Die vier Finalisten haben sich selbst und ihre Konzepte der Jury präsentiert. Das Bonner Startup Meine Ernte der Gründerinnen Natalie Kirchbaumer und Wanda Ganders bietet deutschlandweit fertig bepflanzte Gemüsegärten zur Miete an. Wasser, Gartengeräte und Beratung sind inklusive. In ihrer Bewerbung kündigten sie nicht nur neue Standorte an, sondern auch eine Weiterentwicklung des Angebots und Investitionen in Smart-Gardening-Technologien.
Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro sowie Sachpreisen dotiert. Darüber hinaus bietet der IVG den Gewinnern die Möglichkeit, sich im Rahmen des IVG-Forums Gartenmarkt dem Fachpublikum zu präsentieren. Der erstplatzierte Gewinner wird darüber hinaus im Fachmagazin diy ausführlich vorgestellt.
Alle Finalisten sind außerdem eingeladen, sich auf der Spoga+Gafa 2022 zu präsentieren. Stefan Lohrberg, bei der Koelnmesse für die Gartenfachmesse verantwortlich, kündigte ein eigenes Messeareal als Gardena garden award village an. Lohrberg war es auch, der in seinem Statement nachdrücklich darauf verwiesen hat, dass es im Gartengeschäft mehr denn je auf das Thema Nachhaltigkeit ankommt. Genau darauf wird die nächste Spoga+Gafa einen Schwerpunkt legen. „Der Garten wird eine zunehmend wichtigere Rolle im ‚new tomorrow‘ spielen“, sagte er in Anspielung auf das Motto für den diesjährigen Gardena garden award.
Da ist es nur konsequent, dass die Messegesellschaft einen Sonderpreis für die nachhaltigste Idee gestiftet hat. Dieser Preis ging an Spawnfoam aus Portugal. Das Unternehmen entwickelt Biokomposite, deren Hauptanwendung natürliche und biologisch abbaubare Töpfe und Träger für Pflanzen sind.
Partner des Wettbewerbs waren neben der Spoga+Gafa wieder der BHB, das Fachmagazin diy sowie die Zeitschrift „Schöner Wohnen“. Unter anderem den Vermarktungsaspekt aus der Gesamtsicht der Branche betonte BHB-Geschäftsführer Peter Wüst: „Der Preis zeigt den Kunden, was mit unseren Produkten möglich ist.“
Ähnlich argumentierte diy-Redakteur Rainer Strnad: „Händler und Hersteller, die erschwingliche Produkte anbieten, um der Nachfrage nach verantwortlichen Lösungen zum Beispiel für die Bewässerung zu begegnen, werden die Gewinner sein.“
Darüber hinaus war der Industrieverband Garten (IVG) wieder in der Expertenjury vertreten. Neu in diesem Jahr: Als Gast brachte der Seriengründer und Investor Frank Thelen, der durch das Fernsehformat „Die Höhle der Löwen“ bekannt wurde, seine Expertise in die Juryentscheidung ein. Er erwartet, wie er in einem Interview erläuterte, hohe Wachstumsraten im Gartenmarkt. Service und datenbasierte Smart-Home-Lösungen werden die Entwicklung bestimmen, meint er.
Nominiert für die Endrunde waren neben den Gewinnern die folgenden Gründerteams (in alphabetischer Reihenfolge) Nooka Space aus Rumänien, das das weltweit erste Netzwerk für intelligente Büroräume in der Nähe für mutige Kreative, digitale Nomaden und ambitionierte Unternehmer entwickelt hat, sowie Zwopr aus Deutschland; diese Plattform für Informationsaustausch und praktische Hilfe in Gruppen wie zum Beispiel Gärtner könnte auch mit Unternehmen aus der Branche zusammenarbeiten, wie die Gründer in ihrem Bewerbungsvideo erläuterten.