Corona-Krise und die Baumärkte
Die meisten deutschen Baumärkte erlebten in den ersten Monaten der Corona-Pandemie einen Nachfrageboom, so auch Hornbach. Doch das muss so nicht zwangsläufig bleiben.
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Die richtigen Schlussfolgerungen

Die Corona-Krise und die Baumärkte in Deutschland - Erkenntnisse aus dem ersten Akt der Pandemie und weitere Entwicklungslinien.
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Deutschland Mitte März 2020: Wegen der Ausbreitung des Corona-Virus werden viele Geschäfte geschlossen - die Bau- und Heimwerkermärkte zusammen mit Lebensmittel- und Tierbedarfsmärkten, Großhandel und Apotheken werden hingegen als systemrelevant eingestuft und dürfen unter Auflagen weiter öffnen.
Ein geschickter Schachzug - Heimwerken als sinn- und friedensstiftende Beschäftigungstherapie in den eigenen vier Wänden. Denn wer zuhause beschäftigt ist, bewegt sich primär in seinem engen familiären Umfeld und hat damit zwangsläufig weniger Außenkontakte. Damit kommt dem Thema Heimwerken in dieser Pandemie-Zeit eine außergewöhnlich hohe gesellschafts- und gesundheitspolitische Funktion zu - Heimwerken als maßgeblicher Erfüllungsgehilfe bei der Umsetzung der Eindämmungsmaßnahmen.
Die Einstufung als systemrelevanter Anbieter seitens der Bundesregierung und der Länderregierungen dürfte für die Branche - aus welchen Gründen auch immer - ein Glücksfall in Zeiten der Krise gewesen sein. Eine komplette Schließung der Märkte in den umsatzstarken Monaten zu Beginn der Gartensaison hätte unweigerlich zu gravierenden Umsatzeinbußen geführt, deren Kompensation im weiteren Jahresverlauf vermutlich nicht möglich gewesen wären.
Trotz der nachfolgenden Schließungen in den Bundesländern Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen aufgrund verschärfter Ausgangsbestimmungen ebbte der sich bereits Anfang März (aufgrund der erwarteten Schließung der Märkte) abzeichnende starke Kundenzulauf nicht ab.
Den Betreibern von großflächigen Möbelhäusern oder Elektronik-Fachmärkten, deren Verkaufsflächen geschlossen bleiben mussten, dürfte der Sonderstatus der Bau- und Heimwerkermärkte ganz und gar nicht gefallen haben. Im Vergleich zu einem defekten WC dürfte schließlich auch ein defekter Herd über einen gewissen Grad von "Systemrelevanz" verfügen.
Mit Problemen ganz anderer Art musste sich in dieser Zeit der Online-Handel auseinandersetzen. In einigen Online-Shops der Baumarktbetreiber ging die Nachfrage nach DIY-Artikeln "durch die Decke". Auch Amazon und andere Online-Spezialisten verzeichneten einen starken Nachfrageanstieg in den DIY-Sortimenten, der die bestehenden Kapazitäten in der Auslieferungslogistik sprengte und eine zeitnahe Belieferung der Kunden kaum noch zuließ.
Das mehr oder weniger staatlich verordnete "Zwangs-Cocooning" in Verbindung mit steigenden Homeoffice-Zeiten, Kurzarbeit und erwarteten Einkommenseinbußen zeigt sich für Deutschland in einem massiven Anstieg…
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