In der DIY-Branche werden Handelsmarken noch immer stiefmütterlich behandelt. Während Anteile von über 80 Prozent in einigen Bereichen des Lebensmitteleinzel-handels (LEH) durchaus üblich sind (z. B. Hygienepapier), liegt der Anteil in vielen Warengruppen von Baumärkten eher im niedrigen einstelligen Bereich. Was sind die Gründe hierfür? Braucht der DIY-Handel überhaupt eigene Marken? Und wenn ja, sind dann Markenartikel langfristig überflüssig? Was ändert sich durch den zunehmenden Online-Handel?
Neben günstigen Preiseinstiegsprodukten finden sich heute auch zahlreiche qualitäts- und premiumorientierte Handelsmarken. Der LEH ist hier in vielerlei Hinsicht Vorreiter und die Kunden honorieren das. Vier von zehn Kunden machen inzwischen die Wahl ihrer Einkaufsstätte unter anderem auch vom Angebot an Handelsmarken abhängig.
Welche Produkte verdienen das Prädikat Handelsmarke?
Seit den 1960er Jahren gibt es in Deutschland Handelsmarken. Bis zum Ende der Preisbindung für Markenartikel im Jahr 1974 dienten sie dem Einzelhandel zunächst dazu, sich über den Preis vom Wettbewerb zu differenzieren. Heute sind Handelsmarken oder auch Eigenmarken des Handels über alle Branchen hinweg aus den Regalen kaum noch wegzudenken.
Einer modernen Definition folgend sind Handelsmarken in der Psyche der Konsumenten verankerte Waren- oder Betriebstypenzeichen, die ein Handelsunternehmen zur Markierung exklusiver Waren oder Dienstleistungen verwendet. Neben der exklusiven Verwendung (und den Verfügungsrechten) entscheidet demnach der Konsument darüber, was eine Marke ist und was nicht. Diesem Anspruch werden nur sehr wenige, einzelne Handelsmarken gerecht. Das "Verankern in der Psyche" erfordert viele Wiederholungen und hohe Marketingbudgets lohnen sich mangels Ubiquität nicht. Daher verwenden viele Handelsunternehmen ihre Betriebstypenmarke zur Kennzeichnung.
Welche Ziele werden mit Handelsmarken verfolgt?
Als wichtigstes Ziel des…