Er habe sich noch nie so unsicher gefühlt, Prognosen abzugeben wie derzeit, sagte Dr. Eckhard Keill, Vorstandsvorsitzender der Roto Frank AG, beim elften Internationalen Fachpressetag in Berlin. Der Grund dafür seien die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren in der Weltpolitik: der fast in Vergessenheit geratene Ukraine-Konflikt, der Brexit, die Wahl Donald Trumps in den USA, die politische Entwicklung in der Türkei. "Wenn es mal wieder ein Jahr geben sollte, in dem uns die politische Großwetterlage in Ruhe lässt, dann werden wir den Rest schon managen", sagte Keill vor rund 70 Pressevertretern aus 17 Ländern. Dennoch sieht er auch positive Faktoren. So wolle beispielsweise China den Renovierungsmarkt ankurbeln. Zudem sage ihm sein "Bauchgefühl", dass die USA einen Bau-Boom erleben werden. In Europa sieht er Irland, Ungarn, Portugal und Spanien an der Spitze der Entwicklung, Großbritannien und Deutschland in der Mitte.
Trotz der guten Baukonjunktur stagniere allerdings in Deutschland der Renovierungsmarkt. "Und der macht immerhin rund 70 Prozent des Gesamtmarktes aus", informierte Keill.Große Sorgen bereitet dem Bauzulieferer vor allem der russische Markt, wo man sich als Marktführer bei Beschlägen versteht. Dort habe sich der Markt, so Keill weiter, in den vergangenen zwei Jahren in etwa halbiert.
Eine der zentralen Fragen in Zeiten von Überkapazitäten in der Fensterproduktion sei, wie man den zunehmenden Importen aus Osteuropa begegnen könne. Eine mögliche Antwort sei, den Trend weg von PVC und hin zu Alu zu unterstützen, wie das in Frankreich der Fall ist. Der Verbraucher nehme das an und deshalb sei für die Anbieter dort der Importdruck kein so drängendes Problem.
Das Wetter schlägt auf den Umsatz
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"Doch trotz dieser markt- und währungsbedingten Gegenwinde bleibt die Roto-Gruppe auch 2016 fest in der Spur", sagte Michael Stangier, Vorstand Finanzen. Er prognostiziert für 2016 einen Gesamtumsatz von 620 Mio. €. Die Ertragssituation sei "klar unbefriedigend". Für 2017 erwartet der Bauzulieferer erstmals seit Jahren per Saldo keine weiteren Marktbelastungen. Die eigene Entwicklung soll mit einem Umsatzplus zwischen vier und fünf Prozent spürbar besser verlaufen, ebenso wie die Ertragssituation. Eines der Aufgabenfelder im kommenden Jahr ist die Zentrallogistik, die ausgebaut werden soll.
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